Man sei auf politischer, aber auch auf persönlicher Ebene enttäuscht – diese Worte prägen die kurzfristig anberaumte Pressekonferenz von Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie dem Bezirk Unterfranken am Donnerstagabend. Sie ist deshalb so kurzfristig anberaumt, da die Beteiligten selbst von der ebenfalls überraschend angekündigten Pressekonferenz der Kongregation der Schwestern des Erlösers, also der Trägerschaft des St. Josef Krankenhauses und der Nachricht, dass das Haus nun doch nicht Ende 2024 schließt, mehr als überrascht wurden. Bis heute hätte es keinerlei Kontaktaufnahme durch den Träger gegeben, von der Kehrtwende hätte man durch die Presse erfahren müssen.
In der Pressekonferenz am Mittwoch hatte Schwester Monika Edinger erneut an die Politik appelliert, zusammen nach kreativen Lösungsansätzen zu suchen. Dabei wurden vor allem die Stadt und der Landkreis Schweinfurt sowie der Bezirk Unterfranken erneut als mögliche Träger in den Fokus genommen. Doch die konnten am Donnerstag ihre Absage nur noch einmal wiederholen.
Eine geteilte Trägerschaft, wie sie von vielen gefordert wird, hätte es geben können: das sogenannte Schweinfurter Modell. Dabei hätten das St. Josef und das Leopoldina-Krankenhaus sich zu einem Gesundheitsverbund in gemeinsamer Trägerschaft von Stadt Schweinfurt und Kongregation zusammengeschlossen. Doch dem verpasste das St. Josef aus weltanschaulichen Gründen eine Absage. Eine Übernahme des St. Josef durch das Leopoldina und damit durch die Stadt Schweinfurt wäre finanziell allerdings nicht tragbar.
Es ist eine bittere Pille für alle Beteiligten der Pressekonferenz, die im Nachgang auch die Interessierten bei der Bürgerversammlung schlucken müssen. Man werde auch weiterhin alles versuchen, um das St. Josef zu retten, doch das Unmögliche könne man eben nicht möglich machen. Die Zukunft des Krankenhauses ist also auch nach der Kehrtwende in einem kritischen Zustand.