Fünf Schildkröten sorgen derzeit für besondere Aufmerksamkeit in der Auffangstation in Kitzingen. Nach ihrer Rettung erhielten sie eine Schockdiagnose: Herpes. Doch trotz ihrer Krankheit wünschen sich die Mitarbeiter vor Ort, dass die Tiere eine zweite Chance auf ein artgerechtes Leben bekommen – und hoffen nun auf verantwortungsbewusste Tierfreunde.
Ein Virus mit Folgen
Bei der routinemäßigen Eingangsuntersuchung der fünf ausgesetzten Landschildkröten wurde der Herpesvirus festgestellt – eine Diagnose mit weitreichenden Konsequenzen. Für Menschen ungefährlich, kann das Virus für andere Schildkröten tödlich sein. Deshalb gelten für die infizierten Tiere besonders strenge Haltungsbedingungen – darunter Hygienemaßnahmen, Isolation und stressfreies Umfeld. Die Unsicherheit über den Krankheitsverlauf macht eine Vermittlung zusätzlich schwierig.
Fünf Schicksale, ein Hoffnungsschimmer
Die Tiere wurden im Sommer 2024 vor einer Tierarztpraxis ausgesetzt und fanden zunächst nur vorübergehend Unterschlupf. Die Untere Naturschutzbehörde übergab sie schließlich an die Auffangstation in Kitzingen. Dort warten nun zwei Breitrandschildkröten, zwei Griechische Landschildkröten und eine Maurische Landschildkröte auf ein Zuhause – mit ungewissem Ausgang. Denn trotz guter Pflege bringt die Quarantäne die Station an ihre organisatorischen Grenzen.
Zweite Chance trotz Handicap
Die Auffangstation möchte den Tieren dennoch eine Zukunft ermöglichen. Wer bereit ist, die strengen Vorgaben einzuhalten und keine gesunden Schildkröten hält, kann sich melden – die Tiere werden kostenlos per Überlassungsvertrag vermittelt. Auch Patenschaften, Spenden oder neue Mitglieder sind willkommen. Denn nur mit Engagement und Herz kann diesen besonderen Schützlingen ein neuer Lebensabschnitt ermöglicht werden.