Di, 28.06.2022 , 08:36 Uhr

Nachhaltige Mobilität - die Stadtverwaltung Würzburg geht mit gutem Beispiel voran

Die Stadt Würzburg hat sich per Stadtratsbeschluss dazu verpflichtet, klimaneutral zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen sind alle Bereiche der Stadtgesellschaft gefragt – auch die Stadtverwaltung selbst. Sie will bis 2028 klimaneutral sein. Mit rund 3200 Beschäftigten ist sie die drittgrößte Arbeitsgeberin in Würzburg. Die täglichen Arbeitswege der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen so klimafreundlich wie möglich gestaltet werden.  „Etwa ein Viertel der CO2 Emissionen stammen aus dem Verkehr von daher legen wir natürlich auch ein Augenmerk darauf:  wie kommen unsere Kolleginnen und Kollegen zur Arbeit, wie verrichten sie ihre Dienstreisen und Dienstfahrten? Und natürlich geben wir auch Tipps und Ratschläge, wie man die Freizeit klimaneutral gestaltet“, sagt Claudius Stanke von der Koordinierungsstelle Nachhaltige Mobilität Stadt Würzburg.

Dienstfahrräder statt Dienstwägen

Für Wege innerhalb Würzburgs stehen zum Beispiel Dienstfahrräder zur Verfügung. Bei weiteren Entfernungen können Dienstwägen genutzt werden, vorrangig mit Elektroantrieb. Die eigene Fahrzeugflotte soll möglichst schlank gehalten werden. Dafür ist die Stadt Würzburg Kundin bei einem Car-Sharing-Anbieter, der während der Dienstzeiten eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen vorhält. So steht genau dann ein Fahrzeug zur Verfügung, wenn es auch tatsächlich benötigt wird. Das spart Unterhaltskosten für Dienstfahrzeuge, die unregelmäßig oder nur selten von den Dienststellen genutzt werden.

Radelnde Gärtner

Der 30 Hektar große Ringpark ist die Grüne Lunge Würzburgs und wird von den Stadtgärtnerinnen und -gärtnern um Paul Weißenberger gepflegt. Dabei ist er meist mit einem Lasten-E-Bike unterwegs, auf dem er jede Menge Werkzeug und Material unterbringt. Auch zum Müll-Einsammeln wird ein E-Bike eingesetzt. Dr. Helge Bert Grob, Leiter des Gartenamtes der Stadt Würzburg, freut sich außerdem, dass die Mannschaft so schneller auf den gut ausgebauten Ringpark-Wegen unterwegs sein kann, als mit dem Transporter immer außen herum zu fahren.

Jobticket, Mitfahrerportal und Dienstradleasing

Nicht alle Beschäftigten bei der Stadt müssen sind dienstlich unterwegs. Aber: die Wege zur Arbeit und wieder nach Hause haben alle Mitarbeitenden zurückzulegen. Die Stadt Würzburg möchte, dass ihre Beschäftigten diese Wege möglichst emissionsarm zurücklegen und bietet dazu mehrere Modelle an.

Beim „Jobticket“ kauft Stadt Würzburg Jahreskarten für den ÖPNV zu günstigen Preisen ein und gibt diesen Vorteil an die Beschäftigten weiter: so kommt man deutlich günstiger aus dem Gebiet des Verkehrsverbund Mainfranken, der die Landkreise Würzburg, Main-Spessart und Kitzingen abdeckt, zur Arbeitsstelle nach Würzburg.

Ganz neu wurde das Mitfahrportal MAX eingeführt. Die App funktioniert wie eine Mitfahrtzentrale. Zunächst machen nur die Mitarbeitenden von Stadt, Landratsamt Würzburg, Bezirk Unterfranken und den Erlöserschwestern mit. Dieser Kreis soll schrittweise erweitert werden.

Beim Dienstradleasing wird ein Teil des Brutto-Gehalts über drei Jahre hinweg als Leasing-Rate für ein Fahrrad oder Pedelec abgeführt. So wird das zu versteuernde Einkommen niedriger und es fallen weniger Steuern und Sozialabgaben an. Die Beschäftigten können so auf günstige Weise ein nagelneues Fahrrad nutzen – die positive Auswirkung auf Gesundheit und Klima gibt es gratis obendrauf.

Ziel: es sollen möglichst wenig Autos in der Stadt unterwegs sein

Die Stadt Würzburg hat sich ein Ziel gesetzt: bis 2030 sollen 70 Prozent aller Wege in Würzburg zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Die Stadtverwaltung selbst nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein: sie möchte sogar 80 Prozent der Wege auf diese Weise zurücklegen. „Wir bewegen uns möglichst nachhaltig fort und möchten gemeinsam als gesamte Stadtgesellschaft zu einer nachhaltigeren Mobilitätskultur beizutragen“, so Luis Pototzky, Leiter der Koordinierungsstelle Nachhaltige Mobilität bei der Stadt Würzburg

Claudius Stanke Dienstrad Fahrgemeinschaft Fahrrad Helge Grob Jobticket Klimaschutz Lastenrad Luis Pototzky Mitfahrportal Mobilität Moritz Reininger Nachhaltigkeit öpnv Paul Weißenberger Rathaus Ringpark Stadtverwaltung Umwelt Würzburg

Das könnte Dich auch interessieren

01.06.2023 05:22 Min Pflanzliche Ernährung - gesund und vielfältig Es ist ein echter Beitrag für mehr Nachhaltigkeit: eine überwiegend oder komplett pflanzliche Ernährung. Darüber hinaus ist die vegane Küche ist nicht nur gesund, sondern bietet eine Menge überraschender Geschmacksvariationen. In der Küche gibt es also viel zu entdecken und auszuprobieren – gerade für Hobby-Köchinnen und Hobby-Köche. Vegane Ernährung in der Praxis Tatjana ernährt sich 30.05.2023 04:52 Min Wildkräuter - heimisches Superfood vor der Haustüre Der Würzburger Stadtrat hat 2022 mit großer Mehrheit das integrierte Klimaschutzkonzept verabschiedet. Damit liegt nun eine detaillierte und ambitionierte „To-Do“-Liste vor, um das Ziel der Klimaneutralität der Stadt Würzburg bis 2045 zu verwirklichen. Die Maßnahmen und Ziele umfassen alle Bereiche des Lebens und reichen weit über die Stadtverwaltung hinaus. Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, 27.05.2023 04:35 Min Mach’s Nachhaltig – „Fair liebt Kunst“-Festival in der Zellerau Müllvermeidung im Fokus Unterhalb des Zeller Tors lag am Sonntag bei bestem Wetter ein Duft von Waffeln in der Luft und das bunte Treiben wurde von entspannten Gitarrenklängen begleitetet. Am dritten Tag des „Fair liebt Kunst“-Festivals im Würzburger Stadtteil Zellerau drehte sich alles um die Müllvermeidung und die kreative Wiederverwertung von alten Gegenständen. Der Aufbau 16.05.2024 01:04 Min Neue Bewässerung des Ringparks – Würzburg mit 1.275.000 Euro gefördert Im Jahr 2022 hatte sich die Stadt Würzburg mit einer Projektidee zur nachhaltigen Bewässerung des Ringparks für das Bundesprogramm „Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel“ beworben. Anfang letzten Jahres erfolgte dann die Zusage für das Projekt: 1.275.000 Euro Fördergelder sollen nach Würzburg wandern. Der Kern des Vorhabens ist es, eine ungenutzte und bisher