Die Stadt Würzburg hat sich per Stadtratsbeschluss dazu verpflichtet, klimaneutral zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen sind alle Bereiche der Stadtgesellschaft gefragt – auch die Stadtverwaltung selbst. Sie will bis 2028 klimaneutral sein. Mit rund 3200 Beschäftigten ist sie die drittgrößte Arbeitsgeberin in Würzburg. Die täglichen Arbeitswege der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen so klimafreundlich wie möglich gestaltet werden. „Etwa ein Viertel der CO2 Emissionen stammen aus dem Verkehr von daher legen wir natürlich auch ein Augenmerk darauf: wie kommen unsere Kolleginnen und Kollegen zur Arbeit, wie verrichten sie ihre Dienstreisen und Dienstfahrten? Und natürlich geben wir auch Tipps und Ratschläge, wie man die Freizeit klimaneutral gestaltet“, sagt Claudius Stanke von der Koordinierungsstelle Nachhaltige Mobilität Stadt Würzburg.
Für Wege innerhalb Würzburgs stehen zum Beispiel Dienstfahrräder zur Verfügung. Bei weiteren Entfernungen können Dienstwägen genutzt werden, vorrangig mit Elektroantrieb. Die eigene Fahrzeugflotte soll möglichst schlank gehalten werden. Dafür ist die Stadt Würzburg Kundin bei einem Car-Sharing-Anbieter, der während der Dienstzeiten eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen vorhält. So steht genau dann ein Fahrzeug zur Verfügung, wenn es auch tatsächlich benötigt wird. Das spart Unterhaltskosten für Dienstfahrzeuge, die unregelmäßig oder nur selten von den Dienststellen genutzt werden.
Der 30 Hektar große Ringpark ist die Grüne Lunge Würzburgs und wird von den Stadtgärtnerinnen und -gärtnern um Paul Weißenberger gepflegt. Dabei ist er meist mit einem Lasten-E-Bike unterwegs, auf dem er jede Menge Werkzeug und Material unterbringt. Auch zum Müll-Einsammeln wird ein E-Bike eingesetzt. Dr. Helge Bert Grob, Leiter des Gartenamtes der Stadt Würzburg, freut sich außerdem, dass die Mannschaft so schneller auf den gut ausgebauten Ringpark-Wegen unterwegs sein kann, als mit dem Transporter immer außen herum zu fahren.
Nicht alle Beschäftigten bei der Stadt müssen sind dienstlich unterwegs. Aber: die Wege zur Arbeit und wieder nach Hause haben alle Mitarbeitenden zurückzulegen. Die Stadt Würzburg möchte, dass ihre Beschäftigten diese Wege möglichst emissionsarm zurücklegen und bietet dazu mehrere Modelle an.
Beim „Jobticket“ kauft Stadt Würzburg Jahreskarten für den ÖPNV zu günstigen Preisen ein und gibt diesen Vorteil an die Beschäftigten weiter: so kommt man deutlich günstiger aus dem Gebiet des Verkehrsverbund Mainfranken, der die Landkreise Würzburg, Main-Spessart und Kitzingen abdeckt, zur Arbeitsstelle nach Würzburg.
Ganz neu wurde das Mitfahrportal MAX eingeführt. Die App funktioniert wie eine Mitfahrtzentrale. Zunächst machen nur die Mitarbeitenden von Stadt, Landratsamt Würzburg, Bezirk Unterfranken und den Erlöserschwestern mit. Dieser Kreis soll schrittweise erweitert werden.
Beim Dienstradleasing wird ein Teil des Brutto-Gehalts über drei Jahre hinweg als Leasing-Rate für ein Fahrrad oder Pedelec abgeführt. So wird das zu versteuernde Einkommen niedriger und es fallen weniger Steuern und Sozialabgaben an. Die Beschäftigten können so auf günstige Weise ein nagelneues Fahrrad nutzen – die positive Auswirkung auf Gesundheit und Klima gibt es gratis obendrauf.
Die Stadt Würzburg hat sich ein Ziel gesetzt: bis 2030 sollen 70 Prozent aller Wege in Würzburg zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Die Stadtverwaltung selbst nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein: sie möchte sogar 80 Prozent der Wege auf diese Weise zurücklegen. „Wir bewegen uns möglichst nachhaltig fort und möchten gemeinsam als gesamte Stadtgesellschaft zu einer nachhaltigeren Mobilitätskultur beizutragen“, so Luis Pototzky, Leiter der Koordinierungsstelle Nachhaltige Mobilität bei der Stadt Würzburg