Eine riesige Grünfläche zwischen einigen Häusern und vereinzelten Bäumen. Hier, im Stadtteil Oberndorf in Schweinfurt, soll auf rund 3.500 Quadratmetern ein neues Nahversorgungszentrum entstehen. Bestehend aus einem Lebensmitteleinzelhandel, einer Drogerie und einem Discount Markt. Bauen will diese ein privater Investor. Und die erste Hürde ist bereits überwunden, denn der Schweinfurter Stadtrat hat das Projekt mehrheitlich befürwortet.
Mit dem Neubau will die Stadt Schweinfurt die Nahversorgung in Oberndorf sicherstellen. 2014 hat dort der letzte Discountmarkt geschlossen, seither wird versucht, einen Ersatz zu finden. Das ist allerdings immer gescheitert. Außerdem würde die landwirtschaftliche Nutzfläche in Schweinfurt verkleinert werden und das ruft auch Kritik hervor. So sehr, dass sich eine Bürgerinitiative gegen das Projekt gegründet hat. Mit einer Unterschriftenaktion will diese einen Bürgerbescheid auslösen, 4.000 Unterschriften werden dafür benötigt.
Auch die Schweinfurter Landwirte unterstützen den Protest der Bürgerinitiative. Mit Bannern ausgestattet fuhren sie mit ihren Traktoren in die Schweinfurter Innenstadt um über das Problem der Flächenversiegelung aufzuklären. Ein weiterer Kritikpunkt kommt vom unterfränkischen Handelsverband. Dort steht man dem Neubau zwar nicht ganz ablehnend gegenüber, die Größe des Vorhabens bereitet aber Sorgen. Da das neue Einkaufszentrum für deutlich mehr Menschen als die nur die Oberndorfer ausreicht, wird befürchtet, dass andere Nahversorger in der Umgebung schließen müssen.
Die Stadt argumentiert hingegen, dass alle möglichen Ideen der letzten acht Jahre für die Nahversorgung in Oberndorf gescheitert sind. Daher gebe es keine Alternative, außer gar keine ortsnahe Versorgung oder eben das angebotene Projekt des Investors. Ob dieses allerdings gebaut wird und wie genau es aussehen wird bleibt erstmal abzuwarten.