Mo., 15.09.2025 , 17:38 Uhr

Nein zu Windkraft – Kritik aus Prichsenstadt zu den geplanten Anlagen

Bis 2030 will der Bund erreichen, dass 80 Prozent des in Deutschland erzeugten Stromes aus erneuerbaren Quellen kommt. Während es bei der Solarenergie derzeit gut ausschaut, geht der Ausbau der Windenergie eher schleppend voran. In Prichsenstadt im Landkreis Kitzingen sollen neue Windkraftanlagen gebaut werden, doch es gibt reichlich Kritik an den Plänen. 

Verein gegründet

Prichsenstadt sagt „Nein“ zur Windkraft. Bei einer Bürgerbefragung Anfang Mai hatte sich schon herausgestellt, dass ein Großteil der Bürgerinnen und Bürger die Pläne zu weiteren Windrädern ablehnt – aktuell steht auf der Gemarkung Prichsenstadt lediglich ein solches Rad. Auch das nahegelegene Abtswind soll künftig neue Windräder beherbergen, was auf Ablehnung stößt. Rund um den Winzer und Gastronomen Harald Wörner hat sich daher nun ein Verein gegründet, welcher sich kritisch zu den Bauvorhaben positioniert. „Lebenswertes Franken“ nennt sich der Verein, der die Bürgerschaft über die negativen Seiten des Themas Windkraft aufklärt.

Gründe gegen eine Windkraftanlage

Hört man sich in der Bevölkerung um, gibt es mannigfaltige Gründe, die gegen besagte Windkraft-Pläne sprechen. Insbesondere, dass hier für den Neubau erst 22 Hektar Waldfläche gerodet werden müsste, trifft bei vielen Menschen auf Unverständnis. Auch mache man sich Gedanken über die sogenannten PFAS (Ewigkeitschemikalien), welche in Verbindung mit Bisphenol auf Gärten, Äcker und Weinberge verteilt würden. Zudem spiele die Lärmbelastung eine große Rolle für die Betroffenen. Auch Prichsenstadts erster Bürgermeister, René Schlehr, spricht sich gegen den Bau der Windkraftanlagen aus. Er ist von den politischen Entscheidungen zu dieser Thematik enttäuscht.

10H-Regelung gelockert

Das Thema Windkraft sei schon vor zehn Jahren in der Stadt aufgekommen, jedoch habe es sich durch die sogenannte 10H-Regelung in Bayern vorerst wieder erledigt. Diese Mindestabstandsregelung für Windkraftanlagen zu Siedlungen wurde aber 2022 gelockert, sodass ein modernes 200 Meter hohes Windrad schon in einem Kilometer Entfernung errichtet werden kann, statt in zwei. Somit soll der Ausbau in Bayern weiter vorangetrieben werden. Wenn sich nun die Menschen in einem Ort wie Prichsenstadt klar gegen Windkraftanlagen stellen – kann man dann gar nichts mehr dagegen tun? Die kurze Antwort: nein. Wenn der regionale Planungsverband eine Windkraftfläche ausweise, dann sei das höheres Planungsrecht und da habe eine Stadt oder Gemeinde kein Mitspracherecht mehr, erklärt Schlehr. Nun bleibt abzuwarten, ob die Entscheidungsträger die Stimmen der Betroffenen in ihre Planungen einbeziehen. Der Verein „Lebenswertes Franken“ möchte auf jeden Fall weiterhin Aufklärungsarbeit leisten und den Austausch mit den Verantwortlichen auf politischer Ebene suchen.

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