Das Mainfranken Theater Würzburg befindet sich in bewegten Zeiten: Der langwierige Umbau des Hauses, das Ziel ein Staatstheater zu werden oder zuletzt die Trennung von Intendant Markus Trabusch. Hier hat man nun aber einen Nachfolger gefunden: Heute wurde Dr. Daniel Morgenroth vorgestellt, der als neuer Intendant künftig die Geschicke des Theaters lenken wird.
Pressekonferenz im Neubau des Mainfranken Theaters: Es gibt Grund zur Freude, denn Daniel Morgenroth soll ab der Spielzeit 2026/2027 die Rolle des Intendanten übernehmen. Seit Beginn dieses Jahres hat Georg Rootering das Amt als Interimslösung inne – gemeinsam mit dem Geschäftsführenden Direktor Dirk Terwey. Terwey zur künftigen Neubesetzung:
„Ja ich glaube Hr. Morgenroth hat schlicht und einfach überzeugt im Bewerbungsverfahren gegen eine starke Konkurrenz. Seine Vision, seine Ideen, seine Erfahrung…jetzt auch in schwierigen Rahmenbedingungen ein so tolles Theater zu bieten, war letztendlich überzeugend für die komplette Findungskommission. Deswegen ja auch das einstimmige positive Votum für ihn.“
Morgenroth hat eine beeindruckende Vita vorzuweisen. Neben einem Studium in London war er etwa auch als persönlicher Assistent des in der Theaterwelt renommierten Regisseurs Robert Willis tätig. Stationen in Deutschland waren für ihn beispielsweise Passau und Konstanz sowie aktuell Görlitz. Dort ist er derzeit noch am Gerhart-Hauptmann-Theater bis zum Ablauf der Spielzeit 2025/2026 als Intendant tätig.
„Alle diese Städte prägen mich natürlich. Also zum Beispiel den Blick auch immer über die Grenzen hinwegzurichten. Sei es aktuell Polen und Tschechien, sei es Österreich und die Schweiz. Also auch immer zu gucken, eine Perspektive aus dem Ausland mitzunehmen. Künstlerisch neue Handschriften mitzunehmen. Jetzt die letzten vier Jahre haben mich wahnsinnig geprägt. Meinen Blick auf Ost- und Westdeutschland, auf neue und alte Bundesländer. Da habe ich sehr viel dazugelernt…Natürlich es ist immer interessant zu sehen, was jeder Ort da an Eigenheiten entwickelt und dann werde ich jetzt versuchen, mich da mal reinzufühlen, was Würzburg so braucht.“, so Morgenroth.
Dem 41-Jährigen ist das Frankenland nicht unbekannt. Bis zu seiner Heimat Coburg sind es von Würzburg aus nur gut 100 Kilometer. Er habe schon einmal sechs Jahre in Würzburg gelebt und sich hier pudelwohl gefühlt, erklärt Morgenroth. Die Stadt kennt er also schon gut. Nun gilt es, sich mit dem Theater selbst sowie den künftigen Kollegen vertraut zu machen.
„Wir haben ja gleich als nächsten Schritt erst einmal eine Mitarbeitendenversammlung. Die persönliche Vorstellung von Herrn Morgenroth. Natürlich sind die Menschen im Haus erst einmal sehr neugierig, auf den, der da jetzt kommt. In den künstlerischen Bereichen ist natürlich erst einmal etwas Unruhe. Geht es weiter – geht es mit mir weiter? Das wird sich in den kommenden Monaten alles finden, klären bei vielen Gesprächen, bei vielen Besuchen von Herrn Morgenroth vor Ort. Da bin ich komplett ohne Sorge, weil das ist ja Zeit auch noch, das jetzt aufzubauen. Theater plant lange im Voraus in Jahren, deswegen das kann jetzt bestellt werden.“, so Terwey.
All das wird sukzessive in kleinen Schritten geschehen. Als letztes, wenn man so möchte, muss dann Morgenroth „nur“ noch mit dem Würzburger Publikum warm werden:
„Ich hoffe, dass es uns gelingt, das Publikum wirklich ins Theater zu locken. Theater darf nie eine rein bürgerliche Pflichterfüllung sein, sondern muss immer sinnlich sein. Muss zuerst den Bauch ansprechen, muss uns schon fast mit einer gewissen Erotik reinziehen. Damit wir da hingehen wollen, damit wir das genießen wollen. Und dann gewinnen wir, weil dann schaffen wir es auch Theater für alle und für jeden zu machen. Für alle Altersschichten, für alle Herkünfte. Und das ist das, was ich mir hier wünsche.“
Der grobe Fahrplan steht also – alle Verantwortlichen erwarten in den kommenden Jahren eine rosige Zukunft für das Mainfranken Theater Würzburg. Mit einem erfahrenen Intendanten in der Mitte.