Fr., 21.02.2025 , 17:50 Uhr

Neuer Pflegetrakt eröffnet - Main-Klinik Ochsenfurt hat allen Grund zu feiern

Überall in Bayern bangen Kliniken um ihr Überleben, zuletzt bei unseren Nachbarn im mittelfränkischen Dinkelsbühl und Rothenburg. Da ist es zwar selten aber deshalb umso erfreulicher wenn ein Krankenhaus feierliche Eröffnung feiert – so wie am Freitagvormittag in der Main-Klinik in Ochsenfurt. Im Rahmen eines Festaktes wurde der neue Pflegetrakt in Anwesenheit hochrangiger Gäste aus Medizin, Politik und Gesellschaft, darunter auch Gesundheitsministerin Judith Gerlach, nun offiziell eingeweiht.

Ein Zeichen der Hoffnung in ungewissen Zeiten

Es ist ein Zeichen der Hoffnung in Zeiten in denen viele Kliniken über Jahre rote Zahlen schreiben und zusätzlich durch die Krankenhausreform unter Druck stehen: die Neueröffnung des Pflegetrakts an der Mainklinik in Ochsenfurt. Es ist ein großer Meilenstein und der ersten Bauabschnitts auf dem Weg zu einer moderneren und zukunftsfähigeren Gesundheitsversorgung in der Region. Auf 7.125 Quadratmetern und vier Stockwerken entstanden hier zahlreiche neue Räumlichkeiten, die es am Freitagvormittag feierlich zu eröffnen galt:

„Wir eröffnen heute einen sehr modernen Pflegetrakt mit 98 Betten. Patientenzimmer, davon sechs Isolierzimmer. Wir haben. Im Untergeschoss haben wir neue Laborräume, Werkstätten für den Technischen Dienst, Räume für die Physiotherapie und eine neue Bettenzentrale.“, schwärmt Christian Schell, Geschäftsführer der Mainklinik Ochsenfurt.

Gut im Preisrahmen geblieben

Insgesamt kostete der Neubau rund 37 Millionen Euro – und damit nur fünf Prozent mehr als geplant. Knapp 25 Millionen fördert der Freistaat Bayern, knapp 6 Millionen kommen vom Landkreis Würzburg – eine finanzielle Herausforderung für die knappe Landkreiskasse:

„Also natürlich ist der Haushalt des Landkreises Würzburg sehr angespannt, gerade in konservativen Bereich. Und natürlich klagen wir auch über die Krankenhausfinanzierung. Wir haben wunderbare Leistungen, wir geben noch viele Leistungen an unsere Patienten und Patienten und kriegen trotzdem immer weniger Geld aus dem Krankensystem. Und da hakt es. Das ist nicht gut. Nichtsdestotrotz müssen wir in die medizinische Versorgung investieren. Denn es ist elementar wichtig, dass Patienten bestmögliche Medizin auch auf dem Land bekommen. Wir wollen hier keine Zweiklassenmedizin in der Stadt und auf dem Land haben. Und deswegen bin ich dem Kreistag auch unheimlich dankbar, dass er trotz schwieriger Haushaltssituation, trotz Defizit in der Klinik einfach beschlossen hat, dass wir hier investieren dürfen und den Bettentrakt und die Klinik sanieren dürfen.“, so Thomas Eberth, Landrat des Landkreises Würzburg.

Mitarbeitende brachten Ideen mit ein

Besonderes Augenmerk legte die Main-Klinik auf eine innovative und praxisnahe Gestaltung des Neubaus. Dabei wurde nicht nur auf moderne Technik wie einer Rohrpost und Nachhaltigkeit zum Beispiel mit Erdwärme gesetzt, sondern auch auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden. So wurden beim Bau rund 100 Wünsche von Pflegenden, Reinigungskräften, Ärztinnen und Ärzten und vielen mehr berücksichtigt.

„Das ist absolut vorbildlich, wie hier geplant wurde, weil ich jetzt gerade schon gesehen habe, als ich mit der Pflegeleitung gesprochen habe, aber auch mit der ärztlichen Leitung, dass es den Wünschen der Menschen, die einfach jeden Tag hier arbeiten, sehr individuell angepasst wurde. Und das fängt an von der Türklinke des Bades und geht weiter. Das ja ordentlich geputzt werden kann und die Flächen einfach frei sind. Dass das Licht besonders gut ist, dass man Dinge erkennen kann für die Menschen, die hier sind, die Patientinnen und Patient sind und um die man sich kümmern muss. Und deswegen habe ich auch vorgeschlagen, dass diese guten Planungen eben nicht nur hier verbleiben in Ochsenfurt, sondern dass man sich mit der Bayerischen Krankenhausgesellschaft austauscht und dass es dann natürlich auch in die Fläche kommt, sodass auch mehr Krankenhäuser in ganz Bayern von diesen guten Ideen profitieren und man nicht immer das Rad neu erfinden muss.“, ist Judith Gerlach, Bayerische Gesundheitsministerin, begeistert. 

Mit dem neuen Pflegetrakt setzt die Main-Klinik Ochsenfurt nicht nur auf eine moderne Patientenversorgung, sondern stärkt auch ihre Rolle als einer der größten Arbeitgeber und wachsendes medizinisches Zentrum.

Bayern Christian Schell Eröffnung Generalsanierung Gesundheitsversorgung Judith Gerlach Krankenhausreform Mainklinik Ochsenfurt Pflegetrakt Thomas Eberth

Das könnte Dich auch interessieren

23.09.2024 03:06 Min Fünfte Bayerische Demenzwoche – Wie wir die Lebensbedingungen Betroffener verbessern können Vergessen, was eben noch so klar war – das ist der schleichende Prozess, den Betroffene durchlaufen. Doch Demenz betrifft nicht nur die Erkrankten, sondern auch die Menschen in ihrem Umfeld. Umso wichtiger ist es, über diese Krankheit aufzuklären und Unterstützung anzubieten. In Aschaffenburg fiel dazu am Freitag der Startschuss für die fünfte Bayerische Demenzwoche. Judith 08.09.2025 03:47 Min Hopfen, Herzblut und Heimat – Gemeinschaftsgefühl beim traditionellen Hopfenzupfen in Ochsenfurt Wenn es in Ochsenfurt nach frischem Hopfen duftet, ist es wieder soweit: Die Kauzen Bräu lädt zum traditionellen Hopfenzupfen ein. Ein Fest, bei dem nicht nur die kleinen grünen Dolden im Mittelpunkt stehen, sondern vor allem Teamgeist, Freude am Miteinander – und ein bisschen Wettkampf. Tradition und Braukunst Beim Hopfenzupfen im Hopfengarten der Kauzen Bräu 31.03.2025 02:12 Min Neues Technologietransferzentrum in Ochsenfurt – Zukunftsthema Cybersicherheit im Fokus Fake E-Mails, dubiose Links per SMS oder die Nachricht „sie haben ein neues Auto gewonnen.“ Woher weis ich eigentlich, dass ich im Internet noch sicher bin? Und es geht noch weit darüber hinaus. Firmenkonten, das eigene Onlinebanking, der Instaaccount. Es scheint fast unmöglich auf Cyberangriffe perfekt vorbereitet zu sein. Doch jetzt gibt es das neue 26.03.2025 04:20 Min Haushalt verabschiedet - Würzburger Kreistag bittet Gemeinden stärker zur Kasse Jede Stadt, jede Gemeinde und auch jeder Landkreis braucht einen soliden Haushalt – also eine finanzielle Planung, die festlegt, wofür Geld ausgegeben wird und wo es herkommt. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei die sogenannte Kreisumlage. Dabei geben die Städte und Gemeinden einen Teil ihrer Einnahmen an den Landkreis weiter, damit dieser zentrale Aufgaben wie Schulen,