Gleich neben dem Museumssteinbruch bei Lindelbach soll ein neuer, 10 Hektar großer Steinbruch entstehen. Für die Anwohner kommt dies nicht in Frage, Ende Februar gründete sich deshalb eine Bürgerinitiative, die den Steinbruch verhindern möchte. Die Gründe der Initiative sind vielfältig, sie reichen von Natur- und Umweltschutz, Angst vor Lärm- und Staubbelästigung bis hin zur Sorge um die nahegelegene Lützelquelle. Die Initiative hat deshalb knapp 700 gültige Unterschriften gesammelt, um einen Bürgerentscheid anzustoßen. Für diesen Entscheid hat der Gemeinderat Randersacker nun den Weg frei gemacht. Am 25. Juli sollen alle Wahlberechtigten per Brief ihre Stimme über den geplanten Steinbruch abgeben können.
Dem vorausgegangen waren aber auch Gespräche mit dem Antragsteller. In diesen ging es mögliche Kompromisse, die von Seiten der Bürgerinitiave abgelhent werden. Diese sieht sich sich nämlich aufgrund der zahlreichen Unterschriften in der Pflicht, den Steinbruch komplett zu verhindern. Die Initiative will es deshalb auf jeden Fall zu dem Bürgerentscheid kommen lassen, denn dieser sei das demokratische Werkzeug, dass eine direkte Beteiligung der Bevölkerung ermögliche.
Auch im Rathaus hat man die zahlreichen Stimmen der Bürger als Handlungsauftrag verstanden, der Bürgerentscheid findet deshalb gut zwei Monate eher statt, als die Initiative vorgeschlagen hat. Doch es gibt aus Sicht des Bürgermeisters, der die Gemeinde in den Gesprächen mit der Initiative und dem Antragsteller als Vermittler sah, auch einen faden Beigeschmack. Denn auch bei kompletter Ablehnung des Steinbruchs durch die Gemeinde bleibt die zuständige Genehmigungsbehörde das Landratsamt. In der Gemeinde befürchtet man, dass bei einem Bürgerentscheid gegen den Steinbruch der Markt Randersacker vielleicht Handlungsspielraum einbüßen würde. Das könnte sich in fehlender Einflussnahme auf Abfuhrtage oder die Abbaumonate äußern.