Allzu frühlingshaft sieht es draußen aktuell leider nicht aus – das hielt aber hunderte Menschen nicht davon ab, am Wochenende zur Eröffnung des Würzburger Frühjahrsvolksfestes zu strömen. Bei Blasmusik, Fahrgeschäften und dem ersten frisch gezapften Festbier wurde auf der Talavera ausgelassen gefeiert. Doch für eine Person schwang neben der Freude vielleicht auch ein bisschen Wehmut mit:
Zum letzten Mal hat Oberbürgermeister Christian Schuchardt am Wochenende das Frühjahrsvolksfest offiziell eröffnet, bevor er Ende Juni sei Amt abgibt. Mehr als zwei Schläge brauchte das Stadtoberhaupt in seiner elfjährigen Amtszeit so gut wie nie. Und auch am Samstag floss das erste Festbier nach zwei kräftigen Treffern auf den Zapfhahn. Seitdem lockt das erste Volksfest Bayerns für 16 Tage wieder Menschen aus Würzburg und darüber hinaus in das Herz der Domstadt – das spürt man nicht nur an der losgelösten Stimmung auf der Talavera, sondern auch in den Zahlen:
„Als Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Und man muss da auch dazu deutlich sagen, das kleine Kilian, als Frühjahrsvolksfest, hat gewaltig aufgeholt. Und das ist auch außerordentlich für uns hier in der Stadt, sei es im Grund was das Thema letzten Endes Gäste in der Stadt anbelangt und wir leben auch ein Stück weit davon.“ so Christian Schuchardt.
Für die rund 50 Schaustellerinnen und Schausteller ist das Würzburger Frühjahrsvolksfest auch immer ein Gradmesser dafür, wie erfolgreich das Jahr wohl werden wird. So zog das Volksfest im vergangenen Jahr rund 185.000 Besucherinnen und Besucher auf die Talavera. Auch in diesem Jahr hieß es, die Fahrgeschäfte wieder aus dem Winterschlaf zu holen, zu werkeln und zu schrauben, damit es am Samstagnachmittag pünktlich losgehen konnte:
„Das ist immer wieder ein Lackmustest. Funktioniert die Technik? Funktioniert das Personal? Funktionieren die Abläufe und vor allem am allerwichtigsten, kommen die Besucher und haben sie noch Lust aufs Volksfest? Aber wie man heute sehen kann. Ja!“ so Heiner Distel, Sprecher der Schaustellerinnen und Schausteller.
In der ersten Stunde des Frühjahrsvolksfestes konnten alle Fahrgeschäfte zum Sonderpreis getestet werden, entsprechend lang waren die Warteschlangen. Besonders günstig ist der Volksfest-Besuch aber auch an den zwei Mittwochen, denn an den Familientagen gelten von 14 bis 20 Uhr halbe Eintritts- und Fahrpreise. Aber auch an allen anderen Tagen dürfen sich die Adrenalin-Junkies freuen, denn die Preise für die Fahrgeschäfte sind nicht erhöht worden.
Genauso wie übrigens der Bierpreis – auch dieses Jahr bleibt der bei 12,90 Euro. Zur Maß Festbier gehen besonders viele halbe Hendl und Haxn über die Theke – sie sind die Top-Gerichte auf der Speisekarte des Festzeltes. Doch bei weitem nicht die einzigen:
„Wir haben wieder schöne Gerichte. Das Tolle ist, bei uns kann in der Speisekarte jeder sein Lieblingsgericht raussuchen und egal ob er deftig will, glutenfrei, vegetarisch, vegan. Bei uns ist wirklich jeder wirklich herzlich willkommen. Und er findet auch sicherlich was Neues in der Speisekarte.“ so Philipp Keller, Küchen- und Gastronomieleiter im Festzelt.
Die Festzeltatmospähre wird natürlich auch in diesem Jahr von zahlreichen Musikkapellen ordentlich angeheizt. Und auch am Samstag gab es eine musikalische Überraschung für den scheidenden Oberbürgermeister Christian Schuchardt: Der ehemalige Landrat Eberhard Nuss und sein Nachfolger Thomas Eberth spielten mit dem Aalbachtal Express das Lied „Gruß an Würzburg“ als persönlichen Abschiedsgruß.
„Bei meinem Amtsantritt im Jahr 2014 haben wir die Spitzenmarke von über 200.000 gerissen. Und ich würde mich freuen, wenn zu meinem letzten Jahr, wo ich einen Fassanstich machen kann, das letzte auch noch mal wieder 200.000 werden.“ so Christian Schuchardt.
Noch bis zum Sonntag den 13. April bleibt den Besucherinnen und Besuchern Zeit, diesen Rekord zu knacken. Ob beim Seniorennachmittag, beim großen Feuerwerk oder einfach bei einem gemütlichen Bummel über den Freizeitpark inmitten der Stadt und damit direkt vor der Haustür.