Do., 15.05.2025 , 16:01 Uhr

Suedlink läuft durch den Lebensraum des Feldhamsters - wie Kulturlandschaft und Bauprojekt gemeinsam Zukunft schaffen

Der Suedlink von Transnet BW verläuft über 700 Kilometer und wird voraussichtlich ab 2028 erneuerbare Energien transportieren. Nun soll in einem Planungsabschnitt im Landkreis Schweinfurt eine Erdleitung verlegt werden. Zum Leidwesen eines ganz speziellen Bewohners der sich dort besonders wohl fühlt. Der Feldhamster. Da er unter Artenschutz steht müssen die Tiere vom Bauabschnitt umgesiedelt werden bevor die Arbeiten beginnen können. Und dafür gibt es ganz spezielle Maßnahmen.

Enge Zusammenarbeit für neuen Lebensraum

Der Feldhamster ist als typischer Kulturfolger von der ackerbaulichen Landnutzung abhängig. So auch im Landkreis Schweinfurt. Im Planfeststellungsabschnitt D2 von Oberwerrn bis Bergrheinfeld des Suedlinks gibt es allerdings Probleme im sonst so idyllischen Lebensraum des Feldhamsters. Eine Erdleitung soll verlegt werden. Dafür muss der Feldhamster allerdings umsiedeln. Beim Finden und Bewirtschaften der Ausgleichsflächen arbeiten die bayerische Kulturlandstiftung und die Landwirte vor Ort eng miteinander zusammen.

Einiges zu beachten

Auf insgesamt 35 ha werden diese Maßnahmen auf wechselnden Flächen kompensiert. Und dabei gilt es einiges zu beachten! Abstand zum Wald, Abstand zur Siedlung oder zu stark befahrenen Straßen und auch feuchte Gebiete sind unvorteilhaft. Denn der Feldhamster baut sein Domizil meistens unter der Erde.

Win Win Situation für alle

Das gute dabei – nicht nur der Feldhamster, auch die Feldlerche und sogar Rebhühner können hier ein neues Zuhause finden. Auf den im Wechsel angelegten breiten Streifen aus Getreide und Luzerne sowie Blühstreifen mit einer jeweiligen Länge von ca. 15 Metern finden die Tiere Nahrung, Deckung und ein Bruthabitat. Eine Win Win Situation – denn auch Insekten wie die Wildbiene finden hier alles was sie brauchen. Rund 700 Kilometer soll der Suedlink lang sein und ab 2028 Strom von Norddeutschland in den Süden befördern. Schon vorab hatte man deshalb eng unter anderem auch mit der Regierung von Unterfranken zusammengearbeitet:

„Freiwillig gezwungen“

Ab März/April kommt das Tier aus seinem Winterschlaf. Durch Vergrämungen wird er sozusagen „freiwillig gezwungen“ sich ein neues Zuhause zu suchen. Wird dann zu Baubeginn doch noch ein Tier gefunden, wird es händisch umgesiedelt. Der Feldhamster steht seit einigen Jahren auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten in Deutschland. Solche Kompensationsmaßnahmen geben jedoch Anlass zur Hoffnung, dass sich seine Population langfristig wieder stabilisieren kann.

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