Präsenzunterricht an Schulen hat weiterhin höchste Priorität – so das Ergebnis der Kultusministerkonferenz am vergangenen Mittwoch. Um mehr Schutz vor der neuen Omikron-Variante zu schaffen, wurden die Regeln an den Schulen im neuen Jahr verschärft. Die Testpflicht, die drei Tests pro Woche vorschreibt, gilt nach den Ferien auch wieder für Geimpfte und Genesene. Auch die Maskenpflicht wieder strenger – ab Montag gilt sie wieder in allen geschlossenen Räume, selbst wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern gewahrt werden kann.
Neben den fehlenden Luftreinigungsanlagen beklagt Gerhard Bless vom unterfränkischen Lehrer- und Lehrerinnenverband außerdem die eng gestrickte Lehrerversorgung, die an einigen Schulen durch Krankheits- und Coronaausfälle zu einem Lehrkräftemangel führt. Bei den Eltern ist die Stimmung laut Bless gespalten. Zwar freut sich der Großteil der Lehrkräfte, Eltern und Kinder über den Präsenzunterricht – die Frustration über steigende Zahlen und die Verunsicherung durch die wage Ausgangslage setze aber vielen zu. Jörg Nellen hingegen berichtet von einer zuversichtlichen Stimmung. Solange sich an die Regeln gehalten wird, sieht er positiv in die Zukunft.
Es fehlt an ausreichend Erfahrungswerten der anderen Bundesländer, die bereits im Schulbetrieb sind. Da sich die Voraussetzungen, Schutzmaßnahmen und Inzidenzen der Bundesländer aber auch nur schwer miteinander zu vergleichen sind, ist eine Aussage über eine etwaige Unterbrechung des Präsenzunterrichtes kaum möglich. Sowohl Nellen als auch Bless befürworten daher die Einzelfallentscheidung, bei der jede Schule sich flexibel für eine Schließung entscheiden kann. Beide wünschen sich die heute beschlossenen verkürzten Quarantänezeiten auch an den Schulen, damit das System Schule wieder zu einem Ort des Miteinanders werden kann.