Sonnenblumen in der Blüte sind wunderschön anzuschauen. Noch spät im Sommer, wenn das Getreide schon geerntet ist, drehen sie Ihre schweren Köpfe gemeinsam zur Sonne hin. Übrigens fühlen sich die meterhohen Schönheiten nicht überall wohl. Als kleine Faustregel gilt: wo Wein gedeiht, passen die Bedingungen auch für Sonnenblumen.
Geerntet werden die Kerne aber erst im Frühherbst, zwischen September und Oktober – je nach Witterung. Dann sind die Pflanzen zwar nicht mehr schön anzusehen, aber die Kerne reif. Nach dem dreschen werden sie zum Nachtrocknen ein paar Wochen gelagert.
Peter setzt auf regional und das bleibt es in dieser Folge auch: nachdem er bei der Ernte im Landkreis Kitzingen selbst Mähdrescher fahren durfte, will er auch wissen wie und wo die Kerne gepresst werden. Dafür macht er sich auf den Weg nach Rüdenhausen – ebenfalls Landkreis Kitzingen. Die Kerne werden dort kalt gepresst – quasi einfach durch den Wolf gedreht. Dabei bleibt im sogenannten Kuchen noch etwa 10% Öl enthalten, was aber nicht schlecht ist – im Gegenteil: zum einen ist der Pressabfall ein reichhaltiges Tierfutter, zum anderen verbrennen im Öl keine wichtigen Vitamine, wie beim raffinierten Öl.
Nachdem das Öl gefiltert ist, glänze es goldgelb in der Flasche. Im Landkreis Kitzingen werden sogenannte High Oleic – Sonnenblumen angebaut. Die haben einen hohen Anteil an einfach ungesäuerten Fettsäuren, wodurch es auch in der kalten Küche gut verwendet werden kann – zum Beispiel im Salat. Aber auch zum Braten und Frittieren eignet sich Sonnenblumenöl sehr gut. Aber Vorsicht: nur mit der Kennzeichnung High oleic sollte Sonnenblumenöl für die heiße Küche verwendet werden. Ansonsten zum raffinierten Öl greifen, das ist hitzebeständig.