Am „Tag des Jüngsten Gerichts“ präsentiert sich der König von Bamun, im heutigen Nordwest–Kamerun, seinen Untertanen. Flankiert wird er von Elefantenstoßzähnen und einem doppelten Eisengong, beides Symbole seiner Macht. War die Leistung des Königs nicht zufriedenstellend, haben die Untertanen das Recht, ihn zu entthronen. Diese und viele weitere Geschichten erzählen die 26 Farbfotografien, die derzeit in der zum Africa Festival gehörenden Ausstellung in der Universität am Sanderring.
Die Bilder sollen ein Zeugnis politischer Selbstbestimmung sein. Sie zeigen, dass Afrika schon vor der Kolonialzeit ausgeprägte demokratische und monarchische Strukturen hatte. Unterstützt werden sollen die Bilder von Begleittexten, die derzeit noch ins Deutsche übersetzt werden. Das Afrikazentrum der Julius-Maximilians-Universität sieht sich als Verbund der mit 40 Mitglieder nicht über Afrika forscht, sondern mit afrikanischen Partnern zusammen. Dabei ist den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Arbeit auf Augenhöhe sehr wichtig. Um unser falsches Bild über den vielfältigen Kontinent zu korrigieren bräuchte es eine ehrliche und kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialzeit. Die Ausstellung im Mittleren Foyer der Neuen Universität am Sanderring 2 ist noch bis einschließlich 29. Juli 2022 zu sehen. Der Eintritt ist frei