Der unterfränkische Bezirksverband pro familia in der Semmelstraße hat gleich mehrere Beratungsstellen unter einem Dach zusammengefasst. Beim jährlichen Pressegespräch hat der Verband bekannt gegeben, welche Beratung wie oft in Anspruch genommen wurde. Im direkten Vergleich der letzten beiden Jahre ist beispielsweise die Nachfrage an Schwangerschaftsberatungen angestiegen – die Gründe können hierbei ganz unterschiedlicher Natur sein. So spielen etwa finanzielle Sorgen, die allgemeine Wohnungsnot oder Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Platz in der Kinderbetreuung für viele Ratsuchende häufig eine große Rolle.
Kinder und Jugendliche ab der vierten Klasse können sich in einem fünfstündigen Programm Informationen einholen. Hier steht in der Regel erst einmal sexuelle Aufklärung auf dem Programm, anschließend geht es auch um speziellere Themen wie etwa sexuellen Missbrauch. Doch nicht nur für Kinder und Jugendliche gibt es Auskunft, auch für Eltern stehen Angebote zur Verfügung, wie sie ihr Kind am besten schützen können. Im Bereich der sexuellen Bildung erhält pro familia jedoch mehr Anfragen von Einrichtungen, als die Mitarbeiter letztlich abdecken können. Daher kommt es häufiger zu längeren Wartezeiten.
Im Zuge der Corona-Pandemie war das Angebot nur eingeschränkt möglich, was auch beim direkten Vergleich der letzten beiden Jahre zu berücksichtigen ist. Auch im Bereich Paar- und Sexualberatung hatte Corona große Auswirkungen – hier wurden im vergangenen Jahr 62 Personen in insgesamt 260 Stunden beraten. Wer nicht persönlich zur Beratung gehen möchte, hat mit dem Beratungsportal „SEXTRA“ eine anonyme Alternative. Normalerweise erhält man hier innerhalb von 72 Stunden eine Antwort auf seine Fragen.