Bier ist in Deutschland ein Kulturgut. Seit März 2020 ist handwerkliches Bierbrauen hierzulande sogar offiziell als „Immaterielles Kulturerbe“ anerkannt. Kein Wunder also, dass bei uns in Bayern jedes größere, traditionelle Fest mit einem Bieranstich beginnt. Und auch um den 23. April herum wird das ein oder andere Fass angestochen, um den „Tag des Bieres“ zu zelebrieren. So zum Beispiel von der „Gemeinschaft Mainfranken Bier“, einem Zusammenschluss von 7 fränkischen regionalen Brauereien, die am Unteren Marktplatz in Würzburg den Gerstensaft fließen lässt.
Der alljährliche, kostenlose Probeausschank hat auch heute wieder einige Biertrinker an den Stand der Gemeinschaft Mainfranken Bier gelockt. Am 23. April 1516 wurde das deutsche Reinheitsgebot in Ingolstadt proklamiert. Seitdem gilt per Gesetz: In unser Bier gehört nur Wasser, Hopfen und Gerste. Hefe kam erst später hinzu. Die Auswahl ist überwältigend, in Deutschland werden mehr als 5.000 verschiedene Biere gebraut. Nach über fünfhundert Jahren gilt das Reinheitsgebot als eine der ältesten Lebensmittelverordnungen der Welt. Dabei ist es nach wie vor aktuell, die deutschen Brauer brauen ihr Bier auch heute noch nach dieser Vorgabe. Der Erlass aus dem Jahr 1516 ist längst ein weltweiter Inbegriff für die Qualität deutscher Biere. Frisch gezapft schmeckt der goldene Gerstensaft doch am besten, denn ein Fassbier enthält etwa fünf Prozent mehr Kohlensäure als Flaschenbier und bizzelt deshalb mehr. Und am besten schmeckt das Fassbier wohl wenn es auch noch ein Freibier ist. Na dann – ein Prosit auf den Tag des Bieres.