Immer mehr Tiere in Deutschland haben sprichwörtlich Schwein gehabt: der pro Kopf-Konsum von Fleisch geht seit Jahren kontinuierlich zurück. Im letzten Jahr lag er bei 55 Kilogramm. Es wurden auch weniger Tiere geschlachtet. 7 Millionen Tonnen Fleisch wurden 2022 gewerblich produziert, gut 8 Prozent weniger als noch 2021. Zudem ist auch der Fleischimport aus dem Ausland gesunken – er liegt aber immer noch bei etwa 3 Millionen Tonnen. Die regionale Tierhaltung hierzulande immer weiter ab. Unterfranken verzeichnet beispielsweise bei der Milchviehhaltung den stärksten Rückgang in Bayern. Es gibt nur noch etwa 500 Milchhöfe.
Glückliche Kühe auf grünen, saftigen Weiden mit viel Auslauf. Das wäre nicht nur ein Bild wie in der Werbung, sondern auch die Wunschvorstellung der Regierung. Die Realität der Tierhaltung ist in der Breite jedoch eine andere – weniger romantisch, mehr marktorientiert. In Landwirtschaft steckt eben Wirtschaft. Die geforderte Form von Tierwohl kostet Geld und beinhaltet auch viel Risiko, wenn zum Beispiel ein neuer Stall gebaut werden müsste. Gerade kleinere Landwirte mit kleinen Tierbeständen geben deshalb auf.
Kleine Tiergruppen, ein Produzent zum Anfassen und keine Verarbeitung, bei der das Fleisch und Co. einmal um die halbe Welt gefahren wird. Weniger Masse, mehr Qualität. Ein edles Konzept, das eben auch seinen Preis hat. Wer nicht bereit ist, diesen zu bezahlen, sollte seinen Fleischkonsum überdenken. Inzwischen ernähren sich übrigens fast acht Millionen Menschen in Deutschland vegetarisch – Tendenz steigend.