Vergangenes Wochenende herrschte in weiten Teilen Deutschlands Dauerregen. Auch in Unterfranken kam es stellenweise zu starken Niederschlägen. In den Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge, Rhön-Grabfeld sowie Main-Spessart warnte man vor Ausuferungen und Überschwemmungen. Laut dem deutschen Wetterdienst sei der Winter gewöhnlich die Jahreszeit, in der die Böden wieder mit Wasser gefüllt werden und Grundwasser gebildet wird.
Denn der Faktor Vegetation, welcher in der warmen Jahreszeit das Wasser aus dem Boden „zieht“, fehlt weitestgehend. Jeder Niederschlag der jetzt fällt, würde dem Boden zu Gute kommen. In der Gesamtbetrachtung sieht das allerdings anders aus. Bereits seit ca. 20 Jahren gehen die Niederschlagsmengen kontinuierlich zurück. Umgerechnet auf das Jahr habe man laut dem DWD seitdem rund 130l/m3 pro Jahr verloren. Für Unterfranken gesprochen sind das ganze 2 Monatsniederschläge. Ähnlich regenarme Perioden hätte es zwar auch um die 1950er oder 1910er Jahre gegeben. Allerdings auf einem niedrigeren Temperaturniveau.
Bereits zum Jahreswechsel waren die Temperaturen ungewöhnlich. An Silvester waren an einigen Stationen sogar Wärmerekorde für den Monat Dezember aufgezeichnet worden. Auch im Januar war es bisher deutlich milder als normalerweise. Dabei sind Schnee und gefrorene Böden auch im Januar nichts selbstverständliches. Zusammen mit dem Februar ist er zwar der kälteste und schneereichste Monat, allerdings schwanke das sehr stark von Jahr zu Jahr so der Deutsche Wetterdienst auf Anfrage. Das hat sich auch in den letzten Wochen gezeigt: Die winterliche Dezembermitte mit einer Temperaturabweichung von bis zu -10C zum langjährigen Mittel wurde durch eine sehr milde Phase über Weihnachten und den Jahreswechsel abgelöst. Die Natur kommt gewöhnlich mit dieser Witterung zurecht. Gut für die Böden wäre es laut Wetterdienst, wenn sich jetzt eine Frostphase einstellen würde, so dass die nassen Böden gefrieren und sich dadurch lockern. Ein gelockerter Boden würde mit eventuellen Wetterextremen nämlich besser zurecht kommen als ein verdichteter. Die aktuellen Wetterverhältnisse passen also weitestgehend zum typisch wechselhaften Wetter in Deutschland. Wer die Skischuhe also schon verstaut hat, darf aufatmen. Denn die eisigen Temperaturen dieses Jahr können noch kommen.