Vielleicht mussten Sie folgende Situation schon einmal erleben: Etwa nach einem Autounfall oder nach einem Herzinfarkt reagiert die scheinbar leblose Person vor Ihnen nicht mehr auf Ihr Ansprechen. Was also tun in diesem Moment? Reanimationsmaßnahmen einleiten? Panik steigt auf, man will ja nichts falsch machen – und dabei zählt jede Sekunde. Hätte man doch bloß beim Erste-Hilfe-Kurs besser aufgepasst. Damit in solch einem kritischen Moment Klarheit herrscht, haben Würzburger Hilfsorganisationen eine Aktion auf dem Marktplatz organisiert.
„Jeder kann ein Leben retten“ – unter diesem Motto konnte man am Internationalen „Restart a Heart Day“ seine Fähigkeiten in der Wiederbelebung trainieren. Diesen weltweiten Aktionstag gibt es schon seit vielen Jahren – nun zum ersten Mal auch auf dem Marktplatz in Würzburg. Hier wurde versucht, die Menschen für ein schnelles Handeln im Notfall zu sensibilisieren. Die Mitarbeitenden der verschiedenen Hilfsorganisationen zeigten allen Interessierten geduldig, wie eine Herz-Lungen-Wiederbelebung korrekt durchgeführt wird.
Und das funktioniert wie folgt: Zuerst die Person ansprechen. Wenn sie nicht reagiert, an den Schultern rütteln und anschließend 10 Sekunden die Atmung überprüfen. Dazu überstreckt man den Kopf und legt eine Hand auf den Bauch der Person. Ist keine Atmung vorhanden, sofort den Notruf absetzen und mit der Reanimation beginnen. Hierbei gilt: 30 Mal Herzdruckmassage und anschließend zwei Mal Atemspende per Mund oder Nase. Das wird so lange wiederholt, bis der Rettungsdienst kommt. Abhängig von den Umständen empfiehlt es sich auch, nach Hilfe zu rufen, denn die Herz-Lungen-Wiederbelebung kostet einiges an Kraft. Bis die Einsatzkräfte vor Ort eintreffen kann es schon einmal 10-15 Minuten dauern, also am besten mit der Reanimation abwechseln. Um den Rhythmus zu halten, hilft die Orientierung an verschiedenen Liedern. So zum Beispiel „Stayin‘ Alive“, „Atemlos“ oder auch „Pippi Langstrumpf“. 100-120 Mal pro Minute sollte gedrückt werden.
Das Angebot der Hilfsorganisationen wurde von den Menschen in Würzburg bereitwillig angenommen: Jung und Alt trauten sich gleichermaßen an die Übungspuppen. Vergessenes wurde hier wieder ins Gedächtnis gerufen. Lieber zügig handeln statt zögern lautet die Devise. Alle Menschen, die an der Aktion in Würzburg teilgenommen hatten, sind nun für den Ernstfall so gut es geht gewappnet. Und wann war Ihr letzter Erste-Hilfe-Kurs?