Mo., 20.01.2025 , 16:35 Uhr

Rettung unter der Eisoberfläche - Wasserwacht Kitzingen trainiert für den Ernstfall

Stellen Sie sich vor: vor Ihnen liegt eine glitzernde und zugefrorene Eisfläche, mit Vorfreude betreten Sie das Eis, überzeugt davon, dass es sicher ist. Doch der Schein trügt – ein falscher Schritt und plötzlich gibt das Eis nach. Der See, eben noch eine idyllische Winterlandschaft, wird zur lebensgefährlichen Falle. Wie schwierig es wird, Sie unter solchen extremen Bedingungen zu retten und wie sich Einsatzkräfte auf diesen Ernstfall vorbereiten, zeigt das Training der Wasserwacht Kitzingen.

Training auf dem Main

Unter dieser winterlich glitzernden Oberfläche lauert eine tödliche Gefahr. Bricht das Eis, zählt jede Minute. Denn das eiskalte Wasser lähmt zuerst Hände und Füße – und dann schnell den gesamten Körper. Sich selbst aus dem Eis zu befreien wird nahezu unmöglich. Genau hier kommen die Einsatzkräfte der Wasserwacht Kitzingen ins Spiel, die am Sonntagvormittag in einem Nebengewässer des Mains bei Sommerach für den Ernstfall übten. Denn auch für die Retter wird das Eis schnell zur tückischen Falle.

Taucher kommen an ihre Grenzen

Selbst die erfahrenen Taucher, ausgestattet mit Neoprenanzügen, Vollmasken und Messern, stoßen bei den Übungen schnell an ihre Grenzen. Um ein Gefühl für die Gefahren des Eises zu bekommen, sollten sie sich durch eine etwa 4 Zentimeter dicke Eisschicht schlagen. Auch die Orientierung unter dem Eis wird zur fast unüberwindbaren Hürde. Daher sind die Rettungstaucher immer mit einer Leine gesichert und durch eine Sprechverbindung mit einem sogenannten Signalmann verbunden. Dieser kann sie über Luftblasen unter dem Eis lokalisieren und in die richtige Richtung dirigieren, während der Taucher selbst fast nichts sieht.

Schnelles Handeln gefordert

Wenn Sie also einmal selbst Zeuge eines Einbruchs ins Eis werden, dann handeln Sie schnell: Rufen Sie den Notruf, werfen Sie der betroffenen Person nach Möglichkeit ein Hilfsmittel zu, mit dem sie sich selbst retten kann – und begeben Sie sich keinesfalls selbst aufs Eis. Denn diese Übungen haben einmal mehr gezeigt: Eis sollte niemals unterschätzt werden. Im Kampf gegen die Kälte zählt wirklich jede Bewegung, jedes Handeln, jede Entscheidung.

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