Ein Ort für alle – das war und ist der Traum der Betreiber der Boulderhalle ROCK INN in der Würzburger Ohmstraße. Egal ob Anfänger oder Profi, ob Kind oder Rentner, jeder soll hier Sport machen und sich einbinden können. Besonders stolz sind die beiden Geschäftsführer Andreas und Thomas deshalb darüber, dass zahlreiche Schulen und soziale Einrichtungen die positiven Effekte des Kletterns nutzen – allen voran das Blindeninstitut von gegenüber. Doch seit ein Investor die Halle gekauft und den alten Vermieter ersetzt hat, scheint es am Boulderfelsen zu bröckeln.
Überraschend kam der Wechsel nicht, immerhin wussten die Betreiber vom Verkauf der Immobilie. Überrascht waren sie allerdings davon, dass der neue Vermieter sie im Vorfeld nie kontaktiert oder versucht hat, über eventuelle Pläne zu sprechen. Immer wieder tritt der neue Vermieter zusammen mit seiner Investorenfamilie in den letzten Jahren bei Großprojekten in der Region Mainfranken auf. Welche Pläne er für die ehemalige Lagerhalle hat, ist nicht bekannt – die Betreiber gehen davon aus, dass er das Gebäude für einen anderen, womöglich für ihn lukrativeren Zweck nutzen will. Obwohl man beim Bouldern nur in geringen Höhen klettert, wird die Luft in der Boulderhalle dadurch gerade dünner, denn für die beide Geschäftsführer war das langjährige Bleiberecht, eine wichtige Voraussetzung, das Boulderzentrum vor 9 Jahren genau hier zu eröffnen.
Er steht auf dem Standpunkt, dass die lange Laufzeit des Mietvertrags, der mit dem ehemaligen Vermieter geschlossen wurde, aufgrund von “Formfehlern“ ungültig sei. Schwindelerregende Aussichten für die Boulderhalle und die rund 50 Mitarbeitenden. Doch für das gesamte Team kommt aufgeben nicht in Frage – neben jeder Menge Geld stecken auch viel Liebe, Emotionen und Erinnerungen in diesem Ort. Und Thomas und Andreas sind sich sicher: sie sind im Recht.
Und die beiden Geschäftsführer erfahren jede Menge Unterstützung: eine Petition zum Erhalt des ROCK INN hat in weniger als fünf Tagen fast 10.000 Unterschriften – Zahl steigend. Die Zukunft der Boulderhalle scheint an einem rutschigen Griff zu hängen – doch wer leidenschaftlich gerne klettert hat auch jede Menge Kraft um sich zu halten.