Ein Roboterarm namens ROSA – oder in voller Länge: Robotic Surgical Assistent. Das ist ein zuverlässiger Mitarbeiter in der Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus in Würzburg, wenn es um die Endoprothetik, also dem künstlichen Gelenkersatz beim Kniegelenk geht. 600-800 Kniegelenke werden pro Jahr am KLH operiert, etwa 10 Prozent davon werden Roboter-assistiert durchgeführt. Dabei ersetzt ROSA den menschlichen Operateur nicht, er übernimmt als semi-aktiver nur Teile der Operation, bei denen höchste Präzision erforderlich ist.
Um arbeiten zu können, benötigt der Roboter zuallererst Daten. Die Oberflächen des Kniegelenks müssen vermessen und mit ROSA „gematcht“, also synchronisiert werden. Am einarmigen Roboter können Werkzeuge befestigt werden, um die Bearbeitung des Knochens sicher durchzuführen. Der Operateur führt mit seinen Händen selbst die Säge oder Fräse und besitzt jederzeit die absolute Kontrolle über das Instrument. Der Roboter definiert millimetergenau die Schnittebene und die Grenzen, die der Chirurg selbst immer überprüft. Seit etwa zwei Jahren gibt es die Roboter-assistierten Operationen in Deutschland, am König Ludwig Haus wird seit einem Jahr mit Rosa gearbeitet. Das System hat sich bisher als sicher erwiesen.
Als perfektes Match zwischen computerbasierter Assistenz und jahrelanger Erfahrung der Chirurgen beschreibt der ärztlicher Direktor die Arbeit mit ROSA. Und bis auf eine längere Dauer ergeben sich für den für die Patientinnen und Patienten keine Nachteile bei der Operation. Für alle Prothesensysteme ist ROSA noch nicht kompatibel. Ob also eine nötige Knie-Operation mit oder ohne Roboter-Assistenz durchgeführt wird, entscheidet sich von Fall zu Fall, was mit den Patienten und Patientinnen im Vorgespräch erläutert wird.