Die Kirche hat es momentan nicht leicht: diverse Vorwürfe, reihenweise Austritte und der Nachwuchs fehlt. Gerade in kleinen Gemeinden stehen die Kirchenverwaltungen vor der Herausforderung, weiterhin einen normalen Betrieb gewährleisten zu können. Im Landkreis Bad Kissingen, nahe der Grenze zu Hessen, befindet sich die Gemeinde Motten. Seit vielen Jahren ist hier ein Rückbau des Kirchengebäudes im Gespräch – nun sollen die Bauarbeiten beginnen.
So manchen Mottenern blutet möglicherweise das Herz, wenn ihre Kirche zurück gebaut werden soll. Doch zumindest das Glasbildnis „Blutendes Herz Mariens“ vom Künstler Ernst Tesar bleibt ihnen künftig erhalten. Nach jahrelangem hin und her geht es jetzt bald mit dem Rückbau der St.Bartholomäus-Kirche los – Pfarrer Hans Thurn begleitet die Geschichte nun schon seit 2019. Wenn große Investitionen anstehen, wie hier im Fall Motten, stellt sich die Frage, was dem Kirchensteuerzahler zuzumuten ist und was nicht. 2016 reichte ein Sommerhausener Architekt einen Entwurf ein, der auf der ursprünglichen Größe der Kirche von 1880 basiert. Die Kostenfrage war hierbei ein wichtiger Punkt.
Lange wurde geplant – das für und wieder abgewogen. Sowohl in der Pfarrei als auch in der Diözese Würzburg gab es in den vergangenen Jahren häufig personelle Wechsel, was das Vorhaben weiter in die Länge zog. Der Rückbau beinhaltet mehrere Bereiche: So muss zu aller erst einmal alles aus der Kirche geräumt werden – dafür packen die Mottener selbst mit an. Wenn das erledigt ist, beginnen die Abbrucharbeiten. Die Kirche wird auf eine Fläche von 230 Quadratmetern verkleinert, der Altar kommt an einen neuen Platz. Im Frühjar beginnt dann der Rohbau sowie der Bau innerhalb der Kirche. Die Orgel wird durch eine kleinere aus dem Fundus des Bistums Würzburg ersetzt. Besonders wichtig ist eine zusätzliche Stützmauer, die verhindern soll, dass das angrenzende Friedhofsgelände in sich zusammensackt. Man sieht also: Es gibt eine ganze Menge zu tun. Bis Pfingsten 2025 sollen die Arbeiten in Motten abgeschlossen sein. In der Zwischenzeit finden die Gottesdienste im gegenüberliegenden Josefsheim statt.