Eine Heilige kehrt zurück – und das pünktlich zu ihrem Namenstag. Die barocke Skulptur der heiligen Barbara hat wieder ihren Platz in der Marienkirche der Festung Marienberg gefunden. Jahrzehntelang lag sie verborgen, nun wurde sie restauriert und erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Wir waren für Sie vor Ort.
In der Marienkirche der Festung Marienberg steht sie wieder: Die heilige Barbara, geschnitzt im 17. Jahrhundert. Mehrfarbig gefasst, mit Gold- und Silberauflagen und mit einer heute verlorenen Reliquie im Brustbereich. Ihr Platz ist historisch gewachsen: Schon vor über 300 Jahren verehrten die Menschen sie hier als Beschützerin der Festung.
Traditionell trägt sie einen Turm in der Hand, als Zeichen ihrer Schutzfunktion. Doch hier ist es anders: Palmzweig und Kelch zeigen sie als Märtyrerin und Glaubenszeugin. Der Altar, auf dem sie steht, wurde im 19. Jahrhundert sogar nach ihr benannt: der „Barbara-Altar“.
Doch die Geschichte der Skulptur ist eine über Feuer und Zerstörung. Am 16. März 1945 brennt die Marienkirche bei dem Bombenangriff nahezu aus. Die Hitze beschädigt die Figur schwer. Kurz darauf wird sie abgebaut und verschwindet aus der Öffentlichkeit.
Jetzt, Jahrzehnte später, wurde die Figur restauriert und dabei kam Überraschendes zum Vorschein: Ursprünglich war Barbara ein Glanzstück aus Silber. Erst später erhielt sie den heutigen, dunkleren Charakter. Restauratorische Eingriffe wurden auf das Nötigste beschränkt. Die Spuren der Zeit dürfen bleiben. So erzählt die Figur heute sowohl vom barocken Glanz, als auch von den Narben des Krieges.
Möglichkeit sie zu besichtigen, gibt es auch: Am Samstag, 6. Dezember im Rahmen einer Führung durch die Festungskirche. Das ist zugleich ein seltenes Erlebnis, denn während der Sanierungsarbeiten kann die Kernburg der Festung Marienberg nur im Rahmen von Führungen besucht werden. Und so erhält die Heilige Barbara ihren Platz zurück, wo sie nun als Schutzpatronin wieder über die Festung wacht.