Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband, kurz Dehoga, kritisiert die Ampelregierung in Berlin scharf und warnt vor den fatalen Folgen durch die Rückkehr zum 19-Prozent-Mehrwertsteuersatz ab Januar. Die Gastronomen fühlen sich zum zweiten Mal, nach den dauerhaften Schließungen während der Corona-Krise, von der Politik im Stich gelassen.
Essen gehen wird teurer
Essen gehen wird im kommenden Jahr wohl deutlich teurer. Ab Januar 2024 müssen Gäste im Restaurant 19 Prozent Mehrwertsteuer auf alle Gerichte bezahlen. Der bisherige niedrige Steuersatz von 7 Prozent gilt dann nicht mehr. Durch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts fehlen der Bundesregierung plötzlich 60 Milliarden Euro im sogenannten Klima- und Transformationsfonds. Bis dahin war die Gastronomie davon ausgegangen, dass es bei der bisherigen Besteuerung bleiben würde.
Entlastung während Corona
Um die angeschlagene Branche während der Corona-Krise zu entlasten, war der Steuersatz für Speisen im Restaurant auf sieben Prozent gesenkt worden. Als die Energiekrise folgte, wurde die Maßnahme um ein weiteres Jahr verlängert. Jetzt soll der Steuersatz also wieder auf 19 Prozent steigen.
Viele Schließungen
In den ersten beiden Corona-Jahren mussten bundesweit bereits 36.000 Unternehmen in der Branche aufgeben. Aktuell droht laut dem Handelsblatt weiteren 14.000 Restaurantbetrieben das Aus. Die steuerliche Mehreinnahme in die Staatskasse wird auf fast dreieinhalb Milliarden Euro geschätzt. Der Dehoga warnt allerdings deutlich: Betriebe, die nicht mehr existieren, könnten dann auch keine Steuern mehr zahlen.