Früher konnte man sie in jedem Dorf finden, teilweise sogar mehrere in einem Ort: kleine Lebensmittelgeschäfte, die meisten davon Familienbetriebe. Das sieht in der heutigen Zeit anders aus. Von den sogenannten „Tante-Emma-Läden“, sind leider nicht mehr viele übrig. Rund 800 Gemeinden in Bayern haben laut dem bayerischen Wirtschaftsministerium keinen Supermarkt. In Wollbach im Landkreis Rhön-Grabfeld hat nun ein Mini-Supermarkt eröffnet. Das Besondere: die Kunden können hier rund um die Uhr einkaufen.
Über ein Jahr nach der Schließung ihres Einkaufsmarktes haben die Bewohner der 1.400 Seelen Gemeinde Wollbach an gleicher Stelle endlich wieder eine Einkaufsmöglichkeit. Die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Tante-Enso-Ladens: In dem Ort darf es keinen Supermarkt geben, die Einwohnerzahl muss zwischen 1.000 und 3.000 liegen. Darüber hinaus muss der nächste Supermarkt einige Kilometer entfernt sein. In der Rhöner Gemeinde waren die Bedingungen gegeben.
Dank der einheimischen Handwerker wurden die Renovierungsarbeiten des alten Ladengeschäfts zügig abgeschlossen. Der neue Mini-Supermarkt funktioniert nach dem Genossenschaftsprinzip und bietet rund 4.500 verschiedene Artikel an. Von Brötchen bis hin zu Drogerieartikeln gibt es hier alles, was ein typischer Supermarkt zu bieten hat. Aber auch regionale Produkte sind in den Regalen zu finden.
Zu den klassischen Öffnungszeiten ist der Wollbacher Tante Enso-Laden ein gewöhnliches Lebensmittelgeschäft. Was ihn aber besonders macht ist die Tatsache, dass Kunden hier 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche einkaufen können. Hierfür besteht die Möglichkeit eine Tante-Enso Karte zu beantragen und so zum Beispiel auch spät in der Nacht einzukaufen. Wenn keine Mitarbeiter vor Ort sind, ist die personalisierte Tante-Enso Karte die persönliche Eintrittskarte jedes einzelnen Kunden – es ist also nachvollziehbar wer sich im Laden befindet und dort einkauft. Außerdem ist der gesamte Laden videoüberwacht. So müssen sich die Verantwortlichen keine Sorgen machen, dass etwas gestohlen werden könnte.
Dorfläden sind wichtige Treffpunkte und Nahversorger im ländlichen Raum, häufig nach dem genossenschaftlichen Prinzip organisiert. In Mainfranken Wirtschaft zeigen wir Ihnen weitere Beispiele aus Schollbrunn und Retzstadt (Landkreis Main-Spessart)