Di., 24.10.2023 , 18:03 Uhr

Sahra Wagenknecht will eigene Partei gründen – Auch der Schweinfurter Klaus Ernst folgt ihr

Bündnis Sahra Wagenknecht

Sahra Wagenknecht verlässt die Partei die Linke und mit ihr auch neun weitere Mitglieder der Bundestagsfraktion. Unter diesen ist auch Klaus Ernst, der seinen Wahlkreis in Schweinfurt hat. Bei den Linken ist er kein kleiner Name, im Gegenteil: Im Jahr 2007 hat er die Partei sogar mitgegründet und wurde damals zu ihrem stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Warum hat er sich nun also entschieden seine Partei zu verlassen?

Kein leichter Schritt

„Das ist ein Schritt, der mir nicht leichtfiel, jedoch unausweichlich wurde. Der Grund für meine politische Entscheidung sind unüberbrückbare Differenzen über die Linie der Linkspartei, nicht nur in Bayern, sondern auch auf Bundesebene. Mit dieser Parteilinie hadere ich nicht erst seit Kurzem, sondern auch schon einigen Jahren.“, so Ernst auf Anfrage. Seine Zukunft sieht er nun in dem neu gegründeten „Bündnis Sahra Wagenknecht“, aus dem Anfang nächsten Jahres eine neue Partei entstehen soll – Um Themen wie Wohlstand, Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden solle es gehen, so Ernst.

Wie steht es um die Bundestagsfraktion?

Bis zur Parteigründung wollen er und die neun anderen Abgeordneten trotz Austritt ihr Mandat allerdings behalten und Teil der Bundestagsfraktion der Linken bleiben. „Über 100 Mitarbeiter sind aktuell bei der Linksfraktion im Bundestag angestellt. Wenn die Fraktion sofort auseinanderbricht, verlieren die ihre Jobs. Das wollen wir den Mitarbeitern natürlich ersparen und mögliche Arbeitsplatzverluste so lange wie möglich hinauszögern.“, so Ernst gegenüber unserer Redaktion. Entsprechende Anträge zum Verbleib in der Fraktion sind gestellt.

Bundestag Bündnis Die Linke Fraktion Klaus Ernst Linkspartei Partei Sahra Wagenknecht

Das könnte Dich auch interessieren

04.09.2025 03:45 Min Wie geht es nach der Sommerpause weiter? - Alexander Hoffmann über Streitkultur und Zusammenarbeit im Bundestag Früher wurde im Bundestag heftig gestritten – doch am Ende stand oft ein Kompromiss. Heute wirkt es, als ginge es mehr um persönliche Angriffe als um Lösungen. Genau darüber haben wir mit dem Unterfranken Alexander Hoffmann, dem Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Bundestag gesprochen. Zu zweit oder entzweit? Bei Union und SPD war in den vergangenen 11.07.2025 03:22 Min Neuausrichtung vor der Kommunalwahl – Sorya Lippert verlässt die CSU Die Schweinfurter Kommunalpolitik steht vor einer Zäsur: Sorya Lippert, seit über 20 Jahren Mitglied des Stadtrats und seit 2014 Zweite Bürgermeisterin, verlässt ihre Partei. Nach mehr als drei Jahrzehnten Parteimitgliedschaft zieht sie einen klaren Schlussstrich – und kündigt an, bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr für die CSU zu kandidieren. Die Entscheidung markiert das Ende 27.06.2025 00:40 Min Wahlen zu Ausschussvorsitzenden im Bundestag – Auch zwei Unterfranken mit dabei Der unterfränkische Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel von der SPD wird auch in dieser Legislaturperiode den Ausschuss für Arbeit und Soziales leiten. Dieses Amt hatte er bereits während der Ampel-Koalition inne. Der Ausschuss beschäftigt sich mit den Bereichen Rente, Arbeitsmarktpolitik, Arbeitslosenförderung und Inklusion behinderter Menschen – steuert also Milliarden an Euro. Neu im Amt einer Ausschussvorsitzenden ist 18.03.2025 00:52 Min Bundestag stimmt Finanzpaket zu – mehr Geld für Verteidigung und Infrastruktur Das von Union und SPD ausgehandelte Finanzpaket hat am heutigen Dienstagnachmittag in einer Sondersitzung den alten Bundestag passiert. Mit 513 Ja-Stimmen zu 207 Nein-Stimmen wurde die für Gesetzesänderungen nötige Zweidrittelmehrheit erreicht. Die Abstimmung fiel damit deutlicher aus, als zuvor befürchtet wurde. Durch den Beschluss sind die Weichen für die Reformierung der Schuldenbremse zum Zweck der