Die harten Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland scheinen Wirkung zu zeigen. Der Ausschluss aus dem internationalen Zahlungssystem SWIFT etwa, wird als bisher schärfstes wirtschaftliches Mittel gepriesen. Im Gespräch mit Daniel Waidelich ordnet Wertpapierexperte Günter Schmitt von der Sparkasse Mainfranken Würzburg ein, warum SWIFT so ein mächtiges Druckmittel ist – und spricht außerdem über die Auswirkungen auf den Aktienmarkt sowie den Energiesektor.
Nach dem Ausschluss Russlands aus dem SWIFT Zahlungssystem ist der internationale Zahlungsverkehr mit Russland unterbrochen. Ausnahme: vertraglich vereinbarte Gas- und Öllieferungen aus Russland können weiterbezahlt werden.
Günter Schmitt, Wertpapierexperte bei der Sparkasse Mainfranken Würzburg, beobachtet seit vielen Jahren die globalen Finanzmärkte. „Die Märkte sind extrem nervös“, stellt er in Bezug auf die aktuelle Situation fest. Auch die Frage, wie Finanztransaktionen mit Russland derzeit technisch abgewickelt werden können, ist nicht geklärt.
In den gängigen europäischen Aktienfonds spielen russische Aktien kaum eine Rolle, laut Günter Schmitt unter 1 Prozent. Anders sieht es bei speziellen Osteuropafonds aus, dort sind die Aktienwerte zurzeit halbiert.
Eine Verdoppelung des Gaspreises halten Experten für möglich, so Günter Schmitt. Dies wird Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in Deutschland haben, da durch die hohen Energiekosten für die privaten Haushalte weniger anderweitiger Konsum möglich ist. Auch mit einer „hartnäckigeren“ Inflationsrate sei zu rechnen.