Die Schifffahrt auf dem Main zwischen den Schleusen Erlabrunn und Goßmannsdorf ist seit Dienstagabend wieder freigegeben. Nach einem Diesel-Unfall am Wochenende hatten Einsatzleitung und Fachbehörden zunächst per Luftaufnahmen geprüft, ob die Reinigungsmaßnahmen greifen. Fünf Schiffe durften die gesperrte Strecke testweise passieren – ihre Bugwellen sorgten wie geplant dafür, dass verbliebene Dieselreste aus Uferbereichen in die Fahrrinne gedrückt wurden. Von dort treiben die Restmengen nun zu den Wehren in Randersacker und Würzburg, wo Ölsperren installiert sind. Spezialvliese binden den Kraftstoff, der in den kommenden Tagen durch eine Fachfirma abgesaugt wird. Kleinste Rückstände sollen sich laut Behörden auf natürlichem Weg abbauen. Bei der Havarie zwischen Eibelstadt und Goßmannsdorf waren am Samstag rund 3.500 Liter Diesel ausgelaufen. Dank schneller Maßnahmen konnten große Teile des Kraftstoffs gebunden werden. Bis heute wurden weder tote Fische noch verendete Wasservögel entdeckt. Landrat Thomas Eberth spricht von einer „stabilen ökologischen Lage“ und betont die weiterhin laufende Überwachung der Wasserqualität. Inzwischen gibt es neue Erkenntnisse: Die Beamten schließen einen technischen Defekt am Passagierschiff aus. Stattdessen deutet alles auf eine fahrlässige Fehlbedienung der schiffseigenen Tankanlage hin. Ein 59-jähriges Crewmitglied soll die Anlage nach dem Bunkern im Würzburger Flusshafen nicht korrekt verschlossen haben. Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts der Gewässerverunreinigung ermittelt. Die Höhe des entstandenen Schadens ist noch unklar; Polizei, Landratsamt und Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt stehen hierzu weiterhin im Austausch.