Wie bereits berichtet, wurde der Schlachthof in Aschaffenburg wegen des Verdachts auf Verstöße gegen den Tierschutz vergangene Woche, in der Nacht zum Mittwoch unangemeldet kontrolliert und am Donnerstag dann geschlossen. Zuletzt wurden dort bis zu 800 Schweine und 70 Rinder pro Woche geschlachtet. Die Sendung des Magazins „FAKT“ hat gestern Abend erschreckende Aufnahmen einer versteckten Kamera im Schlachthof veröffentlicht.
Personal ohne Sachkunde, Rinder und Schweine die noch zucken. Tiere die ohne Betäubung geschlachtet werden. Der Schlachthof Aschaffenburg ist mit schwerwiegenden Vorwürfen in die Schlagzeilen geraten – und das nicht zum ersten Mal. Aufnahmen versteckter Kameras und Chatverläufe zwischen den Mitarbeitenden und einer Amtstierärztin belegen die Missstände. Auch in den sozialen Netzwerken äußern sich Nutzer bestürzt über die tierschutzrechtliche Verstöße. Der Schlachthof Aschaffenburg selbst hat sich in Form einer Pressemitteilung auf seiner Internetseite geäußert. So habe die Betriebsleitung nach Bekanntwerden der schwerwiegenden Vorwürfe umgehend gehandelt, die Vorwürfe überprüft und Maßnahmen ergriffen. Unter anderem seinen die betroffenen Mitarbeiter von ihrer bisherigen Tätigkeit entbunden worden. Zudem sei ein neues Tierschutz-Konzept aufgestellt worden. Der Betrieb kooperierte dabei vollständig transparent und umfänglich mit den zuständigen Behörden, so die Pressemitteilung.
Auch die Stadt Aschaffenburg hat sich geäußert. Man sei entsetzt und verurteile jegliche Verstöße gegen den Tierschutz, wie sie am Dienstag in einer Sendung des Magazins „FAKT“ gezeigt wurden, in aller Schärfe. Dem Oberbürgermeister Jürgen Herzing, der Stadtverwaltung und dem Stadtrat sei es ein großes Anliegen, die erhobenen Vorwürfe restlos aufzuklären und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Die Stadt Aschaffenburg hat sich bereits mit sofortiger Wirkung von den bei ihr als amtliche Tierärztinnen beschäftigten Personen getrennt. Oberbürgermeister Herzing will am morgigen Freitag in einer Sondersitzung des Stadtrats öffentlich über den Schlachthof informieren.