Fr., 05.12.2025 , 18:00 Uhr

Sechs Jahre Radoffensive - Wo Würzburg heute steht und wo es hakt

Vor sechs Jahren hat der Würzburger Stadtrat den Radverkehr deutlich stärker priorisiert – mit dem Ziel, Lücken zu schließen, Wege sicherer zu machen und mehr Menschen aufs Fahrrad zu bringen. Zeit für eine Zwischenbilanz: Wie weit ist die Stadt gekommen, welche Projekte laufen – und wo gibt es weiterhin Herausforderungen?

Ausgangslage und Ziele des Radverkehrsbeschlusses

Der Stadtrat beschloss 2019, den Radverkehr konsequent auszubauen – auch wenn das Einschränkungen für den motorisierten Verkehr bedeutet. Viele Maßnahmen sollten bis 2025 umgesetzt oder zumindest planerisch vorbereitet sein. Stadtbaurat Benjamin Schneider betont, dass seitdem zahlreiche Projekte angestoßen wurden, auch wenn weiterhin Varianten geprüft werden müssen, um möglichst alle Verkehrsteilnehmer zu berücksichtigen.

Konfliktpunkte und Fortschritte im Netz

Nicht überall lassen sich Interessen problemlos vereinbaren. Besonders in der Dreikronenstraße würde ein Ausbau zulasten anderer Nutzergruppen gehen – daher bleibt die Saalgasse vorerst provisorische Radroute. Parallel laufen aber wichtige Planungen, etwa für die Unterdürrbacher Straße und die Verbindung zwischen Grombühl und Oberdürrbach. Zudem entstehen aktuell größere Projekte wie der Ausbau der Löwenbrücke.

Großbaustellen: Löwenbrücke und Nürnberger Straße

An der Löwenbrücke wurden bereits vorbereitende Maßnahmen umgesetzt. Im kommenden Jahr soll dort eine Autospur entfallen, um Platz für einen neuen Zweirichtungsradweg zu schaffen. Auch die Nürnberger Straße wird derzeit umgebaut: Beidseitige Rad- und Fußwege, neue Bäume und ein verbreiterter Straßenraum sollen bis nächsten Sommer einen durchgehenden Lückenschluss ermöglichen – inklusive Anbindung an die Werner-von-Siemens-Straße.

Neue Fahrradparkmöglichkeiten und Ausblick

Ein weiteres großes Vorhaben: Am Hauptbahnhof soll ein Fahrradparkhaus mit 550 Stellplätzen entstehen – teils bewirtschaftet für hochwertige Räder, teils frei zugänglich. Bau- und Förderanträge laufen bereits. Trotz mancher Verzögerungen sieht die Stadt ihre Radverkehrsstrategie insgesamt auf Kurs. Mit den letzten großen Projekten und einer kontinuierlichen Verbesserung bestehender Wege will Würzburg den Radverkehr weiter stärken und die Mobilität der Zukunft gestalten.

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