Nach einer monatelangen Debatte zur Bewirtschaftung der Talavera, die so manches Gemüt in Würzburg stark erhitzte, fiel gestern nun die Entscheidung – und das Abstimmungsergebnis lässt keinen Interpretationsspielraum. Das klare Nein zur Einführung von Parkgebühren auf der Talavera ist zunächst vor allem eines: ein beeindruckender Erfolg der Initiatorinnen und Initiatoren des Bürgerbegehrens „Kostenfreie Talavera“. Zugleich ist der Bürgerentscheid aber auch ein Beweis von gelebter Demokratie.
Die Würzburgerinnen und Würzburger haben entschieden – der Bürgerentscheid 2 „Kostenloses Parken auf der Talavera“ hat am Sonntag deutlich gewonnen. Gut 76 Prozent der Wählerinnen und Wähler kreuzten ihn mit Ja an. Dem Ratsentscheid „Besser in den Bischofshut“ stimmten hingegen nur rund 36 Prozent zu. Bei der Stichfrage ist das Ergebnis sogar noch eindeutiger. Damit bleiben die rund 1.000 Stellplätze auf der Talavera vorerst kostenlos.
Rund 46 Prozent der gut 102.000 Wahlberechtigten haben abgestimmt – und damit so viele wie noch bei keinem Bürgerentscheid in Würzburg zuvor. Auch wenn der letzte Stimmbezirk erst gegen 21:30 Uhr ausgezählt war, wurde sehr früh deutlich, dass die Gegner der Bewirtschaftung die Nase deutlich vorn hatten.
Da die Einnahmen aus der Bewirtschaftung nun nicht zu generieren sind, müsse man die Haushaltsplanungen im November abwarten, um zu sehen ob es noch Möglichkeiten zu einer zeitnahen Umsetzung der City-Zone gibt, so Martin Heilig. Der CSU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth ist hingegen überzeugt, dass sich eine City-Zone auch ohne die Bewirtschaftung der Talavera ermöglichen lasse. Sie könnte etwa durch die angehobenen Parkgebühren in der Stadt gegenfinanziert werden. Einen entsprechenden Antrag wolle seine Fraktion in der kommenden Stadtratssitzung stellen.