Am Landratsamt Würzburg in der Zeppelinstraße haben am vergangenen Wochenende gleich zwei Veranstaltungen Premiere gefeiert: Der Bio-Markt und der Streuobstmarkt fanden erstmals gemeinsam statt. Eingeladen hatten die Öko-Modellregion stadt.land.wü. sowie der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Würzburg. Ziel war es, ökologische Landwirtschaft und den Erhalt der traditionellen Streuobstwiesen in den Mittelpunkt zu rücken.
Besonders anschaulich wurde das beim Apfelsaftpressen vor Ort. Kinder und Erwachsene konnten live miterleben, wie aus frisch gesammelten Äpfeln Saft entsteht. Helmut Lutz, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Reichenberg, erklärte:
„Die Äpfel stammen alle aus Reichenberg und von Streuobstwiesen. Da sind verschiedene Sorten dabei, wie Boskoop, Topaz oder auch Goldparmäne. Drei Zentner Äpfel ergeben ungefähr hundert Liter Saft oder Most.“
Der Pressvorgang faszinierte vor allem die jüngeren Besucherinnen und Besucher, aber auch die älteren Gäste waren mit großer Begeisterung dabei.
Passenderweise war auch die fränkische Apfelkönigin Theresa Winkler vor Ort. Sie berichtete von Rekordernten und Trends bei Apfelsorten:
„Allergikerfreundliche Sorten wie der Santana sind sehr gefragt, da die Zahl der Allergiker steigt. Aber auch alte Sorten wie Freiherr von Berlepsch oder Boskopp sind bei Apfelkennern beliebt.“
Und auch eine weitere Hohheit war zugegen: die bayerische Bio-Königin Anna-Lena Dworschak. Der gemeinsame Markt war Teil der bayerischen Bio-Erlebnistage. Die 23-Jährige betonte:
„Das kleine Bio-Tief während Corona und der Inflation ist überwunden. Man merkt stark, dass ein Umdenken stattfindet und der Biomarkt wieder wächst.“
Ihr Appell: offen bleiben und Neues ausprobieren. „Bio kann einiges – einfach überraschen lassen.“
Auch Landrat Thomas Eberth freute sich über die Premiere direkt am Landratsamt:
„Wir bringen Stadt- und Landbevölkerung zusammen, zeigen die Bedeutung von Streuobst und bieten ein tolles Programm für Kinder. So wird sichtbar, wie wichtig regionale Nahrungsmittelproduktion auch für die Biodiversität ist – auf einer Streuobstwiese brummt und summt es das ganze Jahr.“
Ob frischer Apfelsaft, alte Apfelsorten oder Bio-Produkte aus der Region – der erste gemeinsame Bio- und Streuobstmarkt in Würzburg zeigte eindrucksvoll, wie vielfältig und wertvoll regionale Erzeugnisse sind. Ein gelungenes Fest für alle Generationen, das Lust auf mehr macht.