Nach 28 Jahren kommt frischer Wind auf die Würzburger Schienen, denn neue Straßenbahnen machen sich bald auf den Weg in die Domstadt. Die 18 hochmoderne Fahrzeuge werden derzeit in Leipzig gebaut – für einen Gesamtpreis von 99 Millionen Euro. Die ersten Bahnen stehen kurz vor der Fertigstellung und könnten schon bald das Stadtbild prägen. Und wir haben schon einmal einen Blick hinter die Werkstatttüren in Leipzig geworfen.
Mit ihrer markanten Nase, den großen Panoramafenstern und dem durchgehenden Lichtband wirken sie besonders futuristisch – als kämen sie direkt aus der Zukunft in die Gegenwart gerollt. Nicht auf Schienen, sondern per Tieflader soll das erste der 18 Fahrzeuge schon zum Jahresende nach Würzburg kommen. 99 Millionen Euro sollen die neuen Fahrzeuge kosten, 25 Prozent davon übernimmt der Freistaat. Für diesen stolzen Preis bekommt Würzburg Straßenbahnen, die speziell für die Gegebenheiten der Stadt entwickelt wurden.
Auch ein Blick ins Innere zeigt, die neue Reihe GT-F hat einiges zu bieten: Neben 147 Steh- und 82 Sitzplätze gibt es auch 28 USB-Buchsen, an denen elektrische Geräte aufgeladen werden können. Monitore informieren die Fahrgäste laufend über den Fahrtverlauf und aktuelle Nachrichten. Und auch das Schwitzen im Sommer gehört dank der Klimaanlagen dann hoffentlich der Vergangenheit an. Ein weiteres großes Plus der neuen Bahnen ist außerdem die einfache Zugänglichkeit.
Wie komplex so eine Straßenbahn ist, zeigt ein Blick auf die Details: Etwa 35.000 Einzelteile sind in einer 36 Meter langen und 50 Tonnen schweren GT-F verbaut. Im Inneren verlaufen rund 21 Kilometer Kabel, gehalten von 21.000 Schrauben. Das Werk verlassen die Bahnen mit einer weißen Weste, die Folierung erfolgt dann in Würzburg. Die ersten beiden Fahrzeuge sollen ein ganz besonderes Kleid bekommen, doch was genau, das bleibt vorerst noch ein Geheimnis.
Der planmäßige Fahrgastbetrieb wird voraussichtlich im Herbst 2025 starten. Die restlichen Fahrzeuge folgen dann Stück für Stück bis Ende 2026 auf die Schiene. Für alle Neugierigen gibt es aber schon vorab die Möglichkeit in die neuen Straßenbahnen zu schauen: Geplant ist voraussichtlich eine Besichtigung im Februar.