Im Gegensatz zu den Freien Wählern hat sich Markus Söder Zeit gelassen: Die Partei um Hubert Aiwanger hat ihre Ministerposten schließlich schon vor rund zwei Wochen bekanntgegeben. Und schon da war klar: Judith Gerlach verliert ihren Posten als Digitalministerin, da dieses Ressort an die Freien Wähler ging. Aus dem Kabinett ist sie aber nicht: Denn heute hat Markus Söder die restlichen Ministerinnen und Minister bekanntgegeben – und nun steht fest, welches Ministerium Gerlach zukünftig leiten wird.
Damit ist es offiziell: Nachdem schon vor zwei Wochen bekannt wurde, dass das Digitalministerium, welches Judith Gerlach in der letzten Legislaturperiode leitete, an die Freien Wähler geht, ist seit heute sicher, dass die Unterfränkin weiterhin ein Mitglied des bayerischen Kabinetts bleibt – Und zwar als Gesundheitsministerin. Gerlach übernimmt damit den Posten von Klaus Holetschek, der das Amt nach seiner Wahl zum CSU-Fraktionsvorsitzenden abgegeben hatte. Zudem bekommt das Ministerium auf Antrag von Markus Söder einen neuen Aufgabenbereich und damit auch einen neuen Namen. Gesundheit, Pflege, Prävention. Drei Themen, die wichtig sind und sogar in den nächsten Jahren noch wichtiger werden dürften. Auch die frisch gebackene Gesundheitsministerin ist sich dem großen Anspruch ihres Amtes gewiss.
Neben der ebenfalls neu im Amt vereidigten Kultusministerin Anna Stolz von den Freien Wählern ist Judith Gerlach eine von zwei Ministerinnen aus Unterfranken – Und damit eine von vier Frauen in dem insgesamt 18-köpfigen Kabinett. Diese niedrige Frauenquote sorgte heute auch für Kritik im Plenum. Doch das ist nicht der einzige Punkt: Wie kann es sein, dass jemand, der jahrelang für Digitalisierung zuständig war, sich nun um das Gesundheitsressort kümmern soll? Die Ministerin hat auch drauf eine Antwort: Sie will ihre Erfahrungen mitnehmen.