Die aktuelle Gasproblematik und die Lieferengpässe sorgen in vielen Branchen und Bereichen des Lebens für eine angespannte Lage und viele Unsicherheiten – so auch in der unterfränkischen Metall- und Elektoindustrie. Noch hängt die Gaskrise wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der unterfränkischen M+E Industrie, aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Die aktuelle Geschäftslage in Unterfranken wird deutlich schlechter als zum Jahresbeginn bewertet. Die Salden liegen für Inlandsgeschäfte bei -4,9 Punkten – im Auslandsgeschäft liegt sie bei +3,8 Punkten. Diese Zahlen machen besonders deutlich: die Lage ist angespannt und von Lieferengpässen, Materialmangel geprägt.
Die Ertragslage in Unterfranken stellt sich gut, aber auch differenziert dar. Auf der einen Seite hofft fast jeder zweite Betrieb auf eine Nettoumsatzrendite von mehr als vier Prozent im laufe des Jahres – in der Realität sieht das aber etwas düsterer aus: allein 24 Prozent der Unternehmen rechnen mit Verlusten, 20 Prozent gehen von einer Nettoumsatzrendite von weniger als 2 Prozent aus. Das Kernproblem bilden: Lieferengpässe, Materialmangel, wie auch die stark gestiegene Preise bei Rohstoffen, Frachtkosten und Energie. Sollten die Beschaffungspreise noch weiter steigen und die russische Gaslieferung ausbleiben, dann könnte sich das Bild nochmal um 180 Grad ändern.
Entgegen der Erwartungen haben sich die Beschäftigungspläne der Metall und Energie-Unternehmen leicht verbessert. Denn: ohne genügend Arbeitskräfte können die Herausforderung der Zukunft nicht bewältigt werden. Aktuell sind in der Branche rund 90.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt – zum Jahresende sollen rund 1.000 weitere Beschäftigte hinzukommen. In welchen Rahmen die Pläne realisiert werden können, muss abgewartet werden. Aber eins ist klar: mit jedem Problem wird man stärker und wächst mehr zusammen.