Mi., 12.06.2024 , 17:50 Uhr

"SOS Industrieregion Main-Rhön" – Weiterer Stellenabbau angekündigt

Auswirkungen auf die Region

Wieder heißt es SOS – aber nicht mehr nur aus der Kugellagerstadt Schweinfurt, das Problem weitet sich auf die gesamte Region aus. In der deutschen Wirtschaft herrscht derzeit konjunkturelle Flaute, insbesondere das Thema „E-Mobilität“ konnte sich wider Erwarten nicht ausreichend am Markt etablieren. Und das bedeutet auch Auswirkungen auf die Beschäftigung in der Region Main-Rhön. Denn hier ist beispielsweise der Technologiekonzern ZF angesiedelt, welcher sich auf Mobilität konzentriert. Bis zum Jahresende will das Unternehmen am Standort Schweinfurt rund 380 Stellen im Bereich der Elektromobilität abbauen. Vorangegangen war eine Verschuldung von ZF in Höhe von gut 11 Milliarden Euro.

420 Stellen in Bad Neustadt gestrichen

Und auch der Automobilzulieferer Preh hatte jüngst angekündigt, bis zum Ende des Jahres 420 Arbeitsplätze am Standort Bad Neustadt streichen zu wollen. In einem Statement des Konzerns werden die schwache Konjunktur sowie die hohen Kosten für Arbeit, Energie und Materialien als Gründe aufgeführt. Derzeit ist es noch absolut unklar, was mit den 420 Beschäftigten geschehen soll beziehungsweise wie sozial verträglich das Ganze ablaufen wird. Des Weiteren sind in den Unternehmen Schaeffler und SKF Absenkungen der Arbeitszeit von insgesamt über 2000 Beschäftigten angedacht. Erhebliche Entgeltverluste für die Betroffenen wären die Folge. Thomas Höhn nennt klare Forderungen an Unternehmen und Politik. Allem voran ein Bekennen zum Wirtschaftsstandort Deutschland.

Weitere Aktionen in Aussicht

Anfang März wies die IG Metall Schweinfurt erstmals mit der Initiative „SOS Kugellagerstadt“ auf die prekäre Lage in der Region hin. Zuletzt fand im April ein Aktionstag auf dem Marktplatz statt, an dem rund 5000 Menschen teilnahmen. Weitere Aktionen sind in Aussicht. Der Unmut und die Sorge vor weiterem Stellenabbau hält die Beschäftigten auf Trab – ob und was nun als Reaktion von Seiten der Politik kommt, wird sich in der nächsten Zeit zeigen.

IG Metall Industrie Preh Schaeffler Schweinfurt SKF SOS Kugellagerstadt Thomas Höhn ZF

Das könnte Dich auch interessieren

29.07.2025 05:16 Min Großkampftag für die Industrie in Schweinfurt – Proteste gegen Zukunftspläne von ZF und SKF Großkampftag für die Industrie in Schweinfurt – an gleich zwei Traditionsstandorten machten heute die Beschäftigten lautstark auf ihre Sorgen aufmerksam. Bei ZF und SKF in Schweinfurt standen aber nicht nur Arbeitsplätze im Fokus, sondern auch die Zukunft ganzer Unternehmensbereiche und damit die Perspektiven für tausende Familien in der Region. Antriebs- und Elektromobilitätssparte steht auf dem 09.09.2024 04:44 Min Industriestandort Schweinfurt im Wandel der Transformation – Innovation und Investition fördern Die Industriegeschichte in Schweinfurt geht über 240 Jahre zurück. Mittlerweile sind dort große Unternehmen wie Schäffler, SKF oder ZF vertreten. Doch auch in Schweinfurt entkommt man dem aktuellen Wandel in der Industrie nicht. Viele Stellen könnten bis Ende des Jahres abgebaut werden, wenn sich nichts ändert. Wir haben uns einen Überblick über die aktuelle Lage 31.07.2025 04:31 Min Erstes Signal und dennoch kein Sieg – Gemeinsame Lösungsfindung soll Zukunft von ZF in Schweinfurt sichern Erst am Dienstag hatten rund 4.500 Beschäftigte von ZF in Schweinfurt für den Erhalt der sogenannten Division E, dem Herzstück der Antriebs- und Elekrotmobilitätssparte, protestiert. Die Hoffnung: ein deutliches Signal für den Erhalt und die damit verbunden Sicherung des Standorts kurz vor der entscheidenden Aufsichtsratssitzung in Friedrichshafen. Eine Entscheidung für die Zukunft der Sparte gab 26.03.2025 00:37 Min Einigung bei SKF - Die IG Metall Schweinfurt begrüßt eine umfassende Beschäftigungs- und Standortsicherung Nachdem SKF die Trennung von Automobilzuliefer- und Industriegeschäft angekündigt hatte, gibt es nun Klarheit für die Beschäftigten: Ihre Arbeitsplätze in Schweinfurt sind bis Ende 2029 gesichert – auch nach der geplanten Ausgliederung in ein neues Unternehmen. Zudem werden die Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer gestärkt. „Das ist ein starkes Signal für die Beschäftigten und die Region“, betont