Für die vorgezogene Wahl des Oberbürgermeisters in Würzburg haben nun insgesamt drei Kandidaten ihren Hut in den Ring geworfen. Die Grünen schicken Martin Heilig ins Rennen, die CSU Judith Roth-Jörg. Frisch auf dem Tisch bei der SPD: Eva von Vietinghoff-Scheel. Die Verwaltungsjuristin wurde der Presse heute offiziell vorgestellt.
Ende Juni wird Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt sein Amt niederlegen, den Posten als Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags einnehmen. Wer wird das Amt im Rathaus übernehmen? Die Sozialdemokraten wollen, wenn der Parteitag der Würzburg SPD am 17. Januar zustimmt, mit Eva von Vietinghoff-Scheel in die vorgezogene OB-Wahl gehen. Die 44-jährige Juristin ist verheiratet, hat zwei Kinder, ist parteilos. Die fehlende Partei-Vita sieht Eva von Vietinghoff-Scheel nicht als Problem.
Eva von Vietinghoff-Scheel ist seit 2016 leitende Beamtin des Landkreises Würzburg, übernahm 2020 den Vorstandsposten des dortigen Kommunalunternehmens mit über 1400 Beschäftigten. Im Oktober 2024 wurde sie vom Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens mit sofortiger Wirkung überraschend abberufen. Unstimmigkeiten wurden als Grund angegeben, dazu ein laufendes Ermittlungsverfahren, der Verdacht von Untreue wird untersucht. Ein Thema mit Stolpergefahr.
Die Würzburger SPD sieht in Eva von Vietinghoff-Scheel keinen politischen, sondern einen fachlichen Wahlvorschlag. Die ehemalige Geschäftsführerin der Main-Klinik Ochsenfurt und der Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg möchte die anstehenden Herausforderungen in der Domstadt angehen. Darunter fallen die Umsetzung der Straßenbahnlinie 6, oder die Stärkung des bezahlbaren Wohnungsbaus. Das Begleiten von wichtigen Vorhaben sieht die Juristin als ihr Steckenpferd an. Neben Eva von Vietinghoff-Scheel haben schon Judith Roth-Jörg und Martin Heilig ihren Hut in den Würzburger OB-Wahl-Ring geworfen. Bleibt es bei diesen 3? Das werden die nächsten Wochen zeigen.
Außerdem kandidieren: Martin Heilig von den Grünen, Judith Roth-Jörg von der CSU und die parteilose Claudia Stamm.