In Würzburg erstrahlte am Martinstag der Innenhof des Rathauses im warmen Laternenlicht der Kinder. Wenn man so möchte, war es ein Kulturevent mit sehr niedrigem Altersdurchschnitt – und das brachte die Macher des Mozartfestes auf eine Idee. Denn die möchten nicht nur das alteingesessene Publikum ansprechen, sondern selbst Teil der Stadtkultur werden. Und für wen St. Martin mit Mozart im ersten Moment nicht ganz zusammenpasst, den regt Beate Kröhnert zum Nachdenken an. Ihre These: überall wo Musik ist, ist auch Mozart. Vergangenen Freitag fand das Projekt St. Martin mit Mozart auf dem Rathausplatz in Würzburg statt.
160 Familien aus drei Würzburger Kindergärten haben sich am Martinstag auf den Weg in die Innenstadt gemacht. Von ihren jeweiligen Standorten sind die Kinder mit ihren Eltern und Betreuern und mit ihren Laternen zur Sternenwanderung aufgebrochen. Ein Blechbläserquartett hieß die Familien mit einem musikalischen Gruß willkommen. Anschließend wurden St. Martins Lieder gesungen und die St. Martins Gänse verteilt. Zum Aufwärmen gab es einen ordentlichen Schluck Kinderpunsch. Eben all das, was in den letzten Jahren gefehlt hat. Die Einladung zum St. Martins Fest mit Mozart war deswegen eine willkommene Abwechslung, so Claudia Schlör, Leiterin des St. Hildegard Kindergartens in Würzburg. Auch die Kombination mit Mozart, war eine ganz neue Erfahrung für die Kinder.
St. Martin teilte einst seinen Mantel mit einem Obdachlosen am Straßenrand. Er half dem Mann, obwohl er dadurch selbst frieren sollte. Um den Gemeinschaftsgedanken soll es auch beim St. Martinsfest mit Mozart gehen. Die Idee entstand im Team des Mozartfestes Würzburg. Ziel war es zu zeigen, dass das Mozartfest nicht nur für klare Klassikfans, sondern für Jedermann etwas zu bieten hat. Eine Aktion die auch in Zukunft stattfinden wird. Doch nun heißt es erstmal wieder ein Jahr warten, bis die Straßen erneut vom Laternenlicht der Kinder bestrahlt werden.