Das Würzburger Mozartfest ist seit knapp zwei Wochen in vollem Gange und begeistert noch bis zum 2. Juli Fans der klassischen Musik. Zur Halbzeit des Festivals erwartete die Besucherinnen und Besucher am Donnerstag ein weiteres bedeutendes gesellschaftliches Ereignis. Denn die bayerische Staatsregierung hatte zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu einem festlichen Konzert mit anschließendem Empfang in die Würzburger Residenz geladen.
Das Mozartfest bringt zusammen. Nicht nur Stammgäste und Neugierige, Klassik und Moderne, sondern auch immer wieder die Stadtgesellschaft. Zur Spielzeithälfte kamen beim Staatsempfang deshalb wieder zahlreiche Gäste aus Würzburg und Umgebung zusammen: Schaulaufen auf dem roten Teppich und Gelegenheit bei einem guten Tropfen Bilanz über die erfolgreiche erste Hälfte des Mozartfestes zu ziehen. In Vertretung für die bayerische Staatsregierung war Staatssekretär Sandro Kirchner angereist.
Auf dem musikalischen Programm stand an diesem Abend das Münchener Kammerorchester unter anderem ein Werk des Afro-Amerikaners Julius Eastman. Ähnlich wie Mozart übersteigt auch er für viele die Grenzen des Hinnehmbaren. Da viele seiner Werke und Aufnahmen verloren sind, ist auch die Interpretation des Werkes Buddha den Ausführenden überlassen. Auf eine Einteilung in Takte hatte Eastman verzichtet, für die Organisation seiner Stücke sind daher Stopp-Uhren nicht unüblich. Das Werk in Eiform startet und endet mit einer einzigen Note. Musiker für Musiker baut sich der Titel auf. Am Ende spielt das Orchester so zart, dass man sogar das Publikum atmen hören kann. Auf das so ungewöhnliche Werk folgt ein Stück von Mozart. Doch auch wenn es Mozarts neuntes Klavierkonzert ist, gilt es als radikal anders.
Auch die zweite Hälfte hat noch so einiges zu bieten: kreative Formate wie Unexpected oder die Freispiel-Reihe, das MozartLabor, die zweite Nachtmusik und erstklassig Orchester-Konzerte zum Beispiel mit den Festival Strings Luzern oder dem Basler Kammerorchester, dem Ensemble Resonanz mit Jean-Guihen Queyras als Cellist. Wer es nicht nach Würzburg schafft, der kann sich außerdem auf den blauen Eumel freuen, denn der kommt zusammen mit der Artiste étoile als fahrende Bühne auch in ihre Nähe.