Das vergangene Jahr 2024 war sicherlich kein leichtes für den Arbeitsmarkt in der Region Main-Rhön. Gefühlt alle paar Wochen galt es eine neue Hiobsbotschaft zu verdauen: Immer wieder Ankündigungen zu Stellenstreichungen, die sich zum Teil aber schon im Jahr 2023 abgezeichnet hatten. Doch wie steht die Region jetzt da? Wir waren bei der Agentur für Arbeit in Schweinfurt zu Gast und konnten uns einen Überblick zur dortigen Lage verschaffen.
Die Agentur für Arbeit schaut zurück auf ein Jahr voller Herausforderungen. Trotzdem zeigt sich Richard Paul, der neue Vorsitzende der Geschäftsführung, mit der Gesamtsituation zufrieden, denn: Der Arbeitsmarkt in der Region scheint überraschenderweise relativ stabil zu sein. Angefangen bei der Beschäftigung musste man hier 2024 einen leichten Einbruch feststellen, der aber in erster Linie auf den Abbau im verarbeitenden Gewerbe zurückzuführen ist. Dieser liegt bei etwa 1000 Arbeitsplätzen.
Schauen wir auf die Arbeitslosigkeit: Hier liegt der Bestand in einem Durchschnitt, der besser ist als der bayerische und sogar deutlich besser als der bundesweite. Und auch wenn ein geringfügiger Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen ist, liegt dieser in der Region Main-Rhön leicht unter dem bayerischen Schnitt. Über das Jahr hinweg sind es etwa 28.000 Zu- und Abgänger. Dahinter steckt also eine hohe Dynamik.
Beim Blick auf die Nachfrage fallen natürlich die Ankündigungen der Großindustrie ins Gewicht. Obwohl die Nachfrage nachlässt, gibt es aber nach wie vor rund 5.500 offene Stellen in der Region, die neue Chancen bieten. Ein brandaktuelles Thema ist der Kaufland-Logistik-Standort Donnersdorf, an dem 350 Beschäftigten die Kündigung droht. Wie kann die Agentur für Arbeit auf Fälle wie diesen reagieren? Für sie ist es eine gewisse StandBy-Situation, dass sie zuerst bestimmte Detaildaten benötigt. Für den Arbeitsmarkt im Jahr 2025 erwartet Richard Paul einen leichten Einbruch der Arbeitslosigkeit sowie einen leichten Abbau der Beschäftigung. Dennoch müsse man dabei immer die bekanntermaßen dynamischen Entwicklungen in der Wirtschaft im Blick behalten – sowohl auf deutscher als auf internationaler Ebene.