Mi., 29.01.2025 , 17:10 Uhr

Stabil trotz Belastungen – Der Arbeitsmarkt in der Region Main-Rhön

Das vergangene Jahr 2024 war sicherlich kein leichtes für den Arbeitsmarkt in der Region Main-Rhön. Gefühlt alle paar Wochen galt es eine neue Hiobsbotschaft zu verdauen: Immer wieder Ankündigungen zu Stellenstreichungen, die sich zum Teil aber schon im Jahr 2023 abgezeichnet hatten. Doch wie steht die Region jetzt da? Wir waren bei der Agentur für Arbeit in Schweinfurt zu Gast und konnten uns einen Überblick zur dortigen Lage verschaffen.

Überraschend stabil

Die Agentur für Arbeit schaut zurück auf ein Jahr voller Herausforderungen. Trotzdem zeigt sich Richard Paul, der neue Vorsitzende der Geschäftsführung, mit der Gesamtsituation zufrieden, denn: Der Arbeitsmarkt in der Region scheint überraschenderweise relativ stabil zu sein. Angefangen bei der Beschäftigung musste man hier 2024 einen leichten Einbruch feststellen, der aber in erster Linie auf den Abbau im verarbeitenden Gewerbe zurückzuführen ist. Dieser liegt bei etwa 1000 Arbeitsplätzen.

Unter dem bayerischen Schnitt

Schauen wir auf die Arbeitslosigkeit: Hier liegt der Bestand in einem Durchschnitt, der besser ist als der bayerische und sogar deutlich besser als der bundesweite. Und auch wenn ein geringfügiger Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen ist, liegt dieser in der Region Main-Rhön leicht unter dem bayerischen Schnitt. Über das Jahr hinweg sind es etwa 28.000 Zu- und Abgänger. Dahinter steckt also eine hohe Dynamik.

Rund 5.500 offene Stellen

Beim Blick auf die Nachfrage fallen natürlich die Ankündigungen der Großindustrie ins Gewicht. Obwohl die Nachfrage nachlässt, gibt es aber nach wie vor rund 5.500 offene Stellen in der Region, die neue Chancen bieten. Ein brandaktuelles Thema ist der Kaufland-Logistik-Standort Donnersdorf, an dem 350 Beschäftigten die Kündigung droht. Wie kann die Agentur für Arbeit auf Fälle wie diesen reagieren? Für sie ist es eine gewisse StandBy-Situation, dass sie zuerst bestimmte Detaildaten benötigt. Für den Arbeitsmarkt im Jahr 2025 erwartet Richard Paul einen leichten Einbruch der Arbeitslosigkeit sowie einen leichten Abbau der Beschäftigung. Dennoch müsse man dabei immer die bekanntermaßen dynamischen Entwicklungen in der Wirtschaft im Blick behalten – sowohl auf deutscher als auf internationaler Ebene.

Agentur für Arbeit Arbeit Arbeitslosigkeit Arbeitsplätze Beschäftigung Main-Rhön Nachfrage Richard Paul Schweinfurt

Das könnte Dich auch interessieren

28.05.2025 01:32 Min Der Arbeitsmarkt im Mai – Minimale Erholung, aber keine schnelle Trendwende in Sicht Der unterfränkische Arbeitsmarkt hat nach wie vor mit schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen. Eine schnelle Trendwende, die sei laut der Arbeitsagentur Würzburg nicht in Sicht. Das spiegelt sich auch in den Arbeitslosenzahlen wider, die sich im Vergleich zum Vormonat April nur minimal verändert haben. Hier der Überblick: Grafik 1: Im Agenturbezirk Würzburg ist die Arbeitslosenzahl im 28.02.2025 01:38 Min Der Arbeitsmarkt im Februar – Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit Und jetzt ein Blick auf den unterfränkischen Arbeitsmarkt: Hier gibt es nämlich zumindest einen kleinen Lichtblick, denn nachdem die Arbeitslosigkeit im Januar deutlich zugenommen hatte, zeichnet der Februar ein anderes Bild. Die Zahlen sind in allen drei Agenturbezirken rückläufig – wenn auch nur gering. Zahl der Arbeitslosen sinkt saisonbedingt Saisonbedingt sinkt die Zahl der Arbeitslosen 31.10.2024 01:53 Min Der Arbeitsmarkt im Oktober – Zufriedenstellende Herbstbelebung trotz schwacher Konjunktur Im Rahmen der jahreszeitlichen Herbstbelegung sank die Zahl der Arbeitslosen in einem ähnlichen Umfang wie in den zurückliegenden Jahren. Trotzdem gerät der Arbeitsmarkt zunehmend in unruhigeres Fahrwasser. Angesichts fehlender Aufträge- vor allem im verarbeitenden Gewerbe verlieren vermehrt Geringqualifizierte ihren Arbeitsplatz und haben es aufgrund der geringeren Einstellungsbereitschaft schwerer, eine neue Beschäftigung zu finden. Hier wäre 02.10.2025 01:06 Min Folgen des ZF-Zukunftsbündnisses stehen fest - 965 Stellen sollen in Schweinfurt abgebaut werden Die ersten Ergebnisse des zwischen ZF-Unternehmensleitung, Betriebsräten und IG Metall vereinbarten „Bündnisses zur Neuaufstellung der Division E“ zeigen nun konkrete Auswirkungen: Bis Ende 2027 werden am Standort Schweinfurt rund 965 Stellen abgebaut – 835 in der Division E und weitere 130 in anderen Bereichen. In der Division E arbeiten rund 6.000 der insgesamt 8.500 Beschäftigten