Wetten, dass…? Nein, Christian Schuchardt flimmert nicht demnächst neben Thomas Gottschalk über die Bildschirme – aber eine Wette gibt es trotzdem: die Stadtwette beim diesjährigen Stadtradeln in Würzburg. Der Oberbürgermeister setzt dabei auf die sportliche Power seiner Stadt – und auf ein gutes Herz, denn geradelt wird nicht nur fürs Klima, sondern auch für einen guten Zweck. Was genau hinter der Wette steckt, wie viele Kilometer es zu schlagen gilt und welche Rolle die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe dabei spielt – wir haben die Details.
Vom 1. bis zum 21. Mai schaltet Würzburg wieder einen Gang höher: In drei Wochen sammeln tausende Menschen unzählige Kilometer. Denn beim Stadtradeln zählt jede Fahrt – zur Arbeit, zur Schule oder einfach ins Grüne. Und wer in die Pedale tritt, bewegt nicht nur sich selbst, sondern die ganze Stadt:
„Stadtradeln ist eine Kampagne zum Klimaschutz. Das heißt, es geht darum, möglichst viele Menschen aufs Rad zu bringen, um im Verkehr CO2 einsparen zu können und letztendlich auch die Vorteile des Fahrradfahrens hervorzuheben, das heißt die Gesundheit, letztendlich aber auch die Luft und Lärmminderung, die damit verbunden ist und das insgesamt die Stadt lebenswerter macht. Wenn möglichst viele Menschen den Umweltverbund nutzen Fahrrad, Fußverkehr oder eben den ÖPNV und nicht mit MIV durch die Stadt fahren.“, so Claudius Stanke, Koordinator des Würzburger Stadtradelns bei der Stadt Würzburg.
Angeheizt wird das Ganze in diesem Jahr durch die Stadtwette von Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Er wettet, dass Würzburg in diesem Jahr die magische Grenze von einer Million Kilometern knackt. Zum Vergleich: 2024 waren es rund 600.000 Kilometer. Die hundert Radlerinnen und Radler die am meisten Strecke machen, werden dann auch mit einem Eis belohnt. Aber auch das ist neu: Jeder Kilometer hilft doppelt – der Umwelt und der Gesundheit. Und zwar nicht nur der eigenen, sondern auch der, von Menschen im afrikanischen Togo. Denn: Mit jedem Kilometer geht auch eine Spende an die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, kurz DAHW.
„In Togo ist es besonders auffällig, dass es leider immer noch Kinder gibt, die sich an Lepra infizieren und von Lepra betroffen sind. Und deswegen wollen wir es schaffen, gemeinsam mit Partnern dort vor Ort die Lepra in den Griff zu bekommen. Und dafür werden die Spendengelder, die hoffentlich die Würzburger und Würzburgerinnen auch während des Radelns einsammeln können, verwendet. Wir wollen die Menschen, die in diesem Land keinen Zugang zu Gesundheit haben, erreichen. Wir wollen sie behandeln und unterstützen. Auch über ihren Weg hinweg, wenn sie betroffen sind und von den Folgen der Lepra betroffen sind.“, erklärt uns Manuel Koch, Referent für Fundraising der DAHW.
Und die DAHW verfolgt ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2031 soll es in Togo keine Neuansteckung mehr geben.
Mit dem Stadtradeln können die Würzburgerinnen und Würzburger dieses Vorhaben maßgeblich unterstützen:
„Also alle, die in Würzburg wohnen, arbeiten, zur Schule oder Hochschule gehen oder einem Verein angehören, zum Beispiel der DAHW. Die dürfen in Würzburg mitfahren und Kilometer eintragen und vor allem das Anmelden geht über den ganzen Zeitraum. Das heißt auch die Kurzentschlossenen, die erst Mitte Mai merken okay, ich bin eigentlich schon ganz schön viel Rad gefahren und ich möchte beim Stadtradeln mitmachen, können sich dann immer noch registrieren. Das Ganze läuft online, über die Seite www.stadtradeln.de und dort registrieren, die Stadt Würzburg auswählen, sich einem Team anschließen oder ein eigenes Team gründen und dann kräftig Werbung machen und in die Pedale treten.“, so Claudius Stanke.
Einsteigen kann man aber auch jeder Zeit noch als Sponsor. Denn umso mehr sich an der Spendenaktion beteiligen – desto aussichtsreicher sind die Hilfskampagnen in Togo.
„Sponsoren können zum einen Sie alle als persönliche Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer oder Würzburger sein, die diese Sache gut finden und mithelfen wollen. Und zum anderen können das Unternehmen sein Würzburger Unternehmen, die sagen: diese Sache finden wir toll für Gesundheit hier in Würzburg und Gesundheit in Togo. Etwas Gutes tun, verbunden mit diesem Charakter, sich auch ein bisschen zu messen, als Unternehmen, als Verein, als Schule oder als Einzelperson.“, erklärt Manuel Koch.
Wie viele Kilometer schon erradelt wurden und wohin genau die Gelder fließen kann man dann ab dem 1. Mai auf stadtwette-wuerzburg.de sehen. Also ab aufs Rad, Kilometer zählen und gemeinsam ein starkes Zeichen setzen: für Würzburg, für Togo und für eine gesunde und klimafreundliche Zukunft.