Einmal im Jahr verwandelt sich Aschaffenburg in die Hauptstadt der Gabelstapler. Was für manche nach Lagerlogistik klingt, ist hier echter Spitzensport – mit Präzision, Spannung und jeder Menge Adrenalin. Beim 20. Stapler Cup in der Linde MH Arena messen sich die besten Fahrerinnen und Fahrer der Welt. Und wir waren mittendrin.
Wenn die besten Staplerfahrerinnen und -fahrer der Welt nach Aschaffenburg kommen, ist klar: Es ist wieder Zeit für die World Championship des Stapler Cups – diesmal in der Jubiläumsedition. Drei Tage Ausnahmezustand, wie Sportdirektor Martin Stadtmüller erklärt:
„Ausnahmezustand drei Tage lang. Die Staplercommunity verfolgt das zu Millionen. Also wahnsinnig tolle Stimmung. Man feuert sich gegenseitig an und alle gönnen sich alles. Fair Play steht hier an oberster Stelle. Hier geht’s auch richtig um die Wurst. Also da sind alle mit hohem Puls am Start.“
Knapp 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt waren dabei – die weiteste Anreise: aus China. Mitmachen darf, wer volljährig ist, einen Staplerführerschein besitzt und sich über Vorentscheidungen qualifiziert hat.
„Es gibt das ganze Jahr über Qualifier auf der ganzen Welt. Und da muss man sich sein Ticket holen und dann ist man dabei beim Kampf ums Finale“, so Stadtmüller.
Insgesamt treten die Athletinnen und Athleten in vier Disziplinen gegeneinander an: im Einzel der Männer und Frauen, in der Team-Weltmeisterschaft sowie im Corporate Cup, bei dem Firmenmannschaften antreten. Hier zählt vor allem eines – absolute Kontrolle über das Fahrzeug.
„Ich nehme mal an, möchte Sieger der Herren werden dieses Jahr, hab ich fünf verschiedene Disziplinen – von ganz kleinen Teilen, wo man nur wenige Zentimeter große Sachen stapeln muss, bis zu ganz großen Türmen über vier Meter, die über eine Wippe transportiert werden müssen. Also den Fahrerinnen und Fahrern wird hier alles abverlangt“, sagt Stadtmüller.
Präzision, Nervenstärke und eine ruhige Hand sind gefragt – jeder Fehler kostet wertvolle Sekunden.
Von der millimetergenauen Feinarbeit bis zu waghalsigen Manövern über meterhohe Türme – das Publikum fiebert bei jedem Lauf mit. Der Stapler Cup ist längst mehr als nur ein Wettbewerb – er ist ein echtes Festival der Staplerkultur.
„Wir haben angefangen als wirklich kleines Event im Rahmen von einer Fachmesse und sind dann umgezogen nach Aschaffenburg in unser Homebase. Und hier sind wir jetzt zum 19. Mal. Seit 4 Jahren umgezogen in die Linde MH Arena und seitdem explodieren wir fast schon, was die Zuschauerzahlen angeht“, so Stadtmüller.
Rund 4500 bis 5000 Menschen füllen jedes Jahr die Arena, wenn die Staplerfahrerinnen und -fahrer um Millimeter und Sekunden kämpfen. Millionen weitere verfolgen das Spektakel online – weltweit. Und die Community wächst weiter.
Der Stapler Cup zeigt eindrucksvoll, dass Präzision, Technik und Sportsgeist perfekt zusammenpassen – und dass Staplerfahren alles andere als langweilig ist.