Wir schreiben das Jahr 1641, es ist die Zeit des 30-jährigen Kriegs. Eine große Abteilung des schwedischen Heeres zieht durch Franken und belagert Münnerstadt. Die Stadt wird beschossen, doch plötzlich schweigen die Kanonen. Der Feind zieht unvermittelt wieder ab. Weshalb? Darüber schweigen die Geschichtsbücher. Doch der Legende nach war es die Heilige Jungfrau Maria, die den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt damals zur Seite stand. Sie soll die Kugeln, die auf Münnerstadt abgefeuert wurden, mit ihren bloßen Händen aufgefangen und das Rhönstädtchen so gerettet haben. Eine ergreifende Geschichte, die alljährlich im Sommer zu neuem Leben erweckt wird – mit dem Stück „Die Schutzfrau von Münnerstadt“.
Das Heimatspiel „Die Schutzfrau von Münnerstadt“ ist eines der ältesten Volksschauspiele Frankens. Dass die Münnerstädter so viele Jahre ihre Tradition aufrechterhalten haben, wurde sogar vom Bayerischen Ministerrat honoriert. Das Heimatspiel und die Schwedenprozession sind im März dieses Jahres in das Bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden.
Was das traditionelle Heimatspiel selbst betrifft, ist das Programm an allen drei Spieltagen gleich und genau so, wie es sich in vielen Jahren bewährt hat. An den kommenden beiden Sonntagen – dem 4. und 11. September, jeweils um 14.30 Uhr wird die „Schutzfrau von Münnerstadt“ die Stadt wieder vor den Schweden retten.