Mi., 17.09.2025 , 17:30 Uhr

Startschuss mit neuem Rotkreuzladen – Zentrum für Bevölkerungsschutz und Resilienz in Schweinfurt geplant

In der Franz-Schubert-Straße in Schweinfurt soll ein Rotkreuzzentrum für Bevölkerungsschutz und Resilienz entstehen. Der ehemalige Bauhof der US-Armee war schon einige Jahre im Blick des BRK – jedoch erfolgte der Verkauf des rund 13.000 Quadratmeter großen Geländes erst im vergangenen Jahr. Aufgrund des längeren Leerstands müssen die Gebäude wieder in Stand gesetzt werden. Den Anfang hatte man mit einem neuen Rotkreuzladen gemacht, welcher nun eröffnet wurde.

Hochwertige Waren für kleines Geld

Freudentag beim Bayerischen Roten Kreuz in Schweinfurt: Der neue Rotkreuzladen in der Franz-Schubert-Straße hat zum ersten Mal geöffnet und markiert somit einen Meilenstein in den Plänen zu einem groß angelegten Rotkreuzzentrum. Im Laden können gut erhaltene Sachen gespendet werden, welche dann für einen kleinen Taler an neue Besitzer gehen. 87 Prozent der Personen, die hier einkaufen, seien bedürftig, so Thomas Lindörfer, BRK-Kreisgeschäftsführer in Schweinfurt. Aber natürlich richte sich das Angebot an alle Menschen in der Bevölkerung. Wer einen Bedürftigkeitsnachweis vorlegen kann, erhält einen Einkaufs-Rotkreuzausweis. Mit diesem kosten die Waren in beiden Schweinfurter Rotkreuzläden nur die Hälfte. Bei Kleiderspenden in den Containern beklagt das BRK, dass viele Menschen in der Stadt die Container zur Müllentsorgung nutzen und ruft zur besonderen Vorsicht auf. Außerdem sei der Altkleidermarkt aktuell ein schweres Thema:

„Dadurch, dass wir den Ukrainekrieg haben, ist der Ostbereich für unsere Sortierer weggefallen. Chinesen überschwemmen den afrikanischen Markt mit Billig- und Plastikware. Und so ist es, dass die Sortierer, die unsere Partner sind für die Container – wir haben 82 Container in Stadt und Landkreis – die Sortierer haben ein Problem, das ganze weiter zu bringen und hier wirtschaftlich arbeiten zu können“, so Lindörfer.

Zentrum soll Angebote bündeln

Während mit dem Rotkreuzladen die ersten Räumlichkeiten auf dem Gelände in Betrieb genommen wurden, stehen an anderer Stelle noch diverse Sanierungsarbeiten an. Dass der Konversionsprozess hier nun zügig voranschreitet, ist unter anderem den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zu verdanken. Das große Ziel am Ende: Ein Zentrum für Bevölkerungsschutz und Resilienz.

„Wir bündeln hier unsere verschiedenen Tätigkeiten, die wir in der Stadt ausgesiedelt haben, und kommen hier zusammen mit dem Bereich des Blutspendens, Essen auf Rädern mit Menüservice für Senioren und Personen, die es sonst noch brauchen. Wir haben den Bereich der Bildung, wobei die Bildung jetzt hier Erste Hilfe Kurse und Fortbildungen sind. Wir haben das Thema Pflegeausbildungen: Sei es für pflegende Angehörige oder für Personen, die als Pflegehelfer in den Heimen tätig sind“, erklärt Lindörfer.

Es ist geplant, dass die verschiedenen Bereiche Stück für Stück aufgebaut werden. Abgesehen von Wasserrettung und Sanitätsdienst soll an diesem zentralen Standort alles untergebracht werden – das Stichwort lautet hier Synergieeffekte. Das neue Rotkreuzzentrum ist ein Generationenprojekt, wie es von Seiten des BRK heißt. Die Inbetriebnahme des Ladens zeigt, wie die Armutsprävention in der Region aufrechterhalten werden kann – und welche bedeutende Rolle dabei das Ehrenamt spielt.

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