Im vergangenen Jahr waren sowohl in Bayern als auch in Unterfranken so viele Menschen krankgeschrieben, wie schon lang nicht mehr. Das zeigen die Zahlen der größten Krankenkassen in Bayern.
Die AOK Bayern gibt an, dass sich 61,8% ihrer erwerbstätigen Versicherten mindestens einmal krankgemeldet haben. 2021 waren es dagegen nur 46,2%. Der Krankenstand liegt damit bei 6,1 %.
Die Techniker Krankenkasse gibt ihrerseits an, dass jeder erwerbstätige TK-Versicherte mindestens 16,5 Tage krankheitsbedingt nicht gearbeitet hat. Das entspricht einem Krankenstand von 4,5%. Die häufigsten Krankschreibungen sind dabei auf Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel Corona oder die Grippe zurückzuführen. Laut der Barmer Krankenkasse waren im Beobachtungszeitraum dieses Jahres pro Woche im Schnitt 329 von 10.000 Barmer-Versicherten mit Anspruch auf Kindergeld arbeitsunfähig. Das sind vier Mal so viele, wie zu Jahresbeginn 2021.
Doch auch die psychischen Erkrankungen haben deutlich zugenommen. Laut dem aktuellen DAK-Gesundheit Psychebericht waren in Bayern noch nie so viele Menschen wegen psychischer Leiden erkrankt. Auf 100 Versicherte kamen 255 Fehltage. Das ist ein Höchststand seit der Erhebung der Zahlen vor 25 Jahren. Vor allem junge Männer unter 20 Jahren seien dabei betroffen. Die Fehltage dieser Altersgruppe sind im Vergleich zum Vorjahr um 82 Prozent angestiegen. Dabei waren Depressionen der häufigste Krankschreibungsgrund.
Trotzdem steht Bayern im Durchschnitt gut da. Im bundesweiten Vergleich aller AOK Krankenkassen liegt der Freistaat 2022 mit seinen 6,1 Prozent Krankenstand auf dem dritten Platz: Gesünder sind nur die Hamburger und die Berliner, den höchsten Krankenstand weist Thüringen mit 8,0 Prozent auf.