Bei der Fahrt in das beschauliche Ramsthal im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen fällt er sofort auf: Der Weinberg von Lorenz Neder. Denn hier sind die Rebstöcke nicht senkrecht zum Hang angelegt, sondern verlaufen fast waagerecht. Denn die Arbeit im alten Weinberg war nicht mehr rentabel, sondern bei einer Steigung bis 60 Grad auch mit Risiken verbunden. Es musste also eine neue Idee für die Nutzung der 2 Hektar großen Fläche her: Die Terrassierung. Und hier schaute Lorenz Neder nicht etwa nach Asien zu den Reisterrassen.
Selbst die zuständigen Behörden, bei denen er den Umbau beantragte, brauchten deshalb mit der Genehmigung um einiges länger als im Normalfall. Vor zwei Jahren ging es dann schließlich los, eine Spezialfirma und über 1.000 geleistete Arbeitsstunden von Lorenz Neder und seinem Team gaben dem Weinberg seine heutige Form. Diese sieht übrigens auch vor, dass die Hälfte des Weinberges aus Blühstreifen besteht. Daraus folgt natürlich aber auch, dass nur halb so viele Rebstöcke wie vorher auf der Fläche stehen.
Je nachdem wie trocken die nächsten Monate werden, wird es sich in ein oder zwei Jahren zeigen, ob sich die Investition auch wirtschaftlich gelohnt hat. Für die Natur und die Sicherheit beim Arbeiten im Weinberg hat es sich auf jeden Fall schon rentiert.