Wenn Bauprojekte länger dauern und deutlich teurer werden als geplant, landet das Ergebnis oft im „Schwarzbuch“ des Bundes der Steuerzahler – so auch heuer wieder zwei Beispiele aus Unterfranken. In Aschaffenburg zum Beispiel ging es eigentlich um eine gute Sache: Ein schicker Aufzug soll vom Mainufer bequem in die Altstadt führen – barrierefrei, mit tollem Blick auf das Schloss Johannisburg, architektonisch anspruchsvoll und in 14 Sekunden oben. Das Problem: Statt der ursprünglich veranschlagten 1,86 Millionen Euro verschlang das Prestigeobjekt am Ende 3,8 Millionen Euro. Die Stadt verweist auf explodierende Materialkosten, Lieferengpässe, den Ukrainekrieg und komplizierte statische Anpassungen. Der Steuerzahlerbund findet dagegen: schön, aber teuer. Auch Ochsenfurt schaffte es in die Negativ-Liste – dort wurde für den ÖPNV eine neue barrierefreie Buswendeschleife samt Haltestelle gebaut. Leider stellte sich nach der Fertigstellung aber heraus: die neuen, längeren Busse passten gar nicht durch die Schleife. Sie rammten beinahe einen Fahrradunterstand, der kurzerhand für knapp 24.000 Euro versetzt werden musste. Beide Projekte zeigen: Gute Absichten hin oder her – am Ende zahlt der Steuerzahler doppelt, wenn Planung und Realität nicht zusammenpassen. Oder, wie es der Steuerzahlerbund formuliert: Die Frage, „ob das alles noch vermittelbar ist“, sei durchaus erlaubt.