Vor allem bei uns in Bayern gibt es kaum ein Dorf, das nicht stolz auf die eigene Blaskapelle ist. Mit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 verstummten diese aber alle von heute auf morgen. Diese Zwangspause könnte vielen Vereinen teuer zu stehen bekommen: der Nachwuchs fehlt.
Gerade tiefe Blech-Instrumente wie die Tuba erlebt man vor allem bei Konzerten und Festen – nichts davon konnte für lange Zeit stattfinden. Damit wurde den Musikschulen und Vereinen das Hauptinstrument der Nachwuchswerbung genommen: der Kontakt zu den Jüngsten, mit dem eine unmittelbare Faszination und Neugier für ein Blasinstrument geschaffen wird.
Der Kampf um den musikalischen Nachwuchs war auch vor der Pandemie schon ein Thema, Kapellen mit alten Musikern sind nicht zwingend ein Indikator für nachlässige Vereinsstrukturen. Das alles ohne Vorbereitung auf Null heruntergefahren werden musste trifft nachlässigere Vereine aber besonders hart.
Der Nordbayerische Musikbund als Dachverband und Ansprechpartner für etwa 900 Vereine setzt auf den „Restart“ nach der Pandemie. Mit dem gleichnamigen social Media Konzept will man bis dahin zumindest digital Kontakt zum Nachwuchs halten. Kleine Videos mit bekannten Protagonisten sollen die Präsenz der Musik in der Gesellschaft hochhalten.