Völlig losgelöst von der Erde… ist eine Sonde vom Sportplatz der Dettelbacher Realschule in Richtung Himmel gestartet. Bereits zum dritten Mal hat die Schule das Projekt im Zuge des SpaceDays durchgeführt. Wir waren beim „Unterricht am Rande des Weltalls“ dabei.
Nach langem Warten wird die Sonde vor versammelter Schülerschaft auf den Sportplatz der Dettelbacher Realschule gebracht. Gleich geht es für die kleine Forschungsstation auf Reisen – an den Rand des Weltalls. Im Vorfeld für den sogenannten SpaceDay natürlich einiges vorbereitet werden. Zum Beispiel das korrekte Zusammensetzen der Sonde, damit diese auch den extremen Bedingungen in der Stratosphäre standhält. Denn mit an Bord sind auch Passagiere – winzige Bärtierchen, die den weiten Weg bis an den Rand des Weltalls in einem Miniaquarium antreten. Beim ersten Flug vor zwei Jahren wurde die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt auf das Projekt aufmerksam. Die bekundete ihr Interesse und stieg auch in diesem Jahr zusammen mit dem Frauenhofer Institut mit einigen Experimenten zur UV-Strahlung ein.
Kurz vor dem Start steht noch ein Blick auf die genau berechnete Flugbahn an: Eigentlich bietet ein blauer Himmel die perfekten Bedingungen, doch die Werte zeigen, dass der Wind ein wenig zu stark ist und die Sonde so wohl auf der Autobahn landen würde. Deshalb verzögert sich der Start um etwa eine halbe Stunde. Auf dem Sportplatz werden die letzten Handgriffe vorgenommen. Der Wetterballon füllt sich mit Helium und steigt langsam auf – entsprechend steigt auch die Spannung bei den Weltraum-Abenteurern. Schließlich ist es dann so weit: Unter viel Applaus fliegt der Ballon gen Himmel. Während man von unten nichts mehr sieht, fängt die Sonde auf 36.000 Meter Höhe atemberaubende Bilder ein. Über dem Gramschatzer Wald ist der Ballon wahrscheinlich wie geplant geplatzt und in den Sinkflug übergegangen – natürlich am sicheren Fallschirm. Die letzten 10.000 Höhenmeter passierte er dann wieder mit Signal und kam über Getreidefeldern westlich von Werneck sanft zur Landung. In den nächsten Tagen werden die Daten und das Bildmaterial der kleinen Raumfahrt nun ausgewertet. Erfolgreich war das dritte Weltraum-Abenteuer aber allemal.