Erstmal einen leckeren Apfel pflücken. Direkt vom Ast schmeckt er ja immer noch am besten. Während die Ernte von Kirschen, Zwetschgen und Maulbeeren schon beinahe vorbei ist, brauchen viele Apfel- und Birnensorten noch ein bisschen Zeit. Unter vielen Bäumen sieht man schon reichlich heruntergefallenes Obst, das nicht mehr weiterverwertet werden kann. Höchstens für Insekten ist das dann noch interessant. Also warum nicht im Vorbeigehen etwas an einem fremden Baum ernten? Seit einigen Jahren läuft die Aktion „Gelbes Band“, mit der Bäume zur Ernte freigegeben werden. Denn für viele Besitzer ist ungefragtes Pflücken besonders ärgerlich, wie auch Benjamin Roos von der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau weiß:
Einen Obstbaum angemessen zu pflegen, kann ganz schön viel Arbeit bedeuten – gerade in Zeiten des Klimawandels. Es muss gemäht, die Bäume beschnitten und vielleicht auch gedüngt werden. Ein Kalkanstrich dient etwa in den immer heißer werdenden Sommern als Sonnenschutz und verhindert so Pilzkrankheiten. Gummibänder können ebenfalls in manchen Fällen eine gute Schutzmaßnahme sein.
Streuobstwiesen erfreuen sich wieder vermehrt an großer Beliebtheit. Das ist zum Teil auch auf den bayerischen Streuobstpakt zurückzuführen, der seit 2021 läuft. Dessen Ziel ist es, bis 2035 zusätzlich 1 Million Bäume zu pflanzen und bestehende Streuobstwiesen zu erhalten. Und das gewachsene Obst soll natürlich auch genutzt werden. Neben den gelben Bändern gibt es übrigens seit 2009 auch die Internetseite mundraub.org, auf der Nutzer unter anderem wild gewachsene Bäume und Sträucher für andere Nutzer markieren können. Aber auch hier gilt: Beim Ernten rücksichtsvoll bleiben und nicht übertreiben.